Ganderkesee Dass es auf dem Land grün ist, darüber freut man sich ja im Allgemeinen. Allerdings nur, solange dieses abseits der Straße sprießt – ein mit Grünbelag befallenes Straßenschild erfreut niemanden mehr. In Ganderkesee fallen dem aufmerksamen Beobachter immer wieder solche verschmutzten Schilder auf. Irgendwie lesbar sind die allermeisten zwar noch, aber wie kommt es überhaupt so weit?
„Aktuell gibt es keine Beschwerden bei uns“, sagt Daniel Woike, Fachbereichsleiter Straßenunterhaltung beim Kommunalservice Nordwest. Hier ist man zuständig für die Reinigung und Instandsetzung der Straßenschilder in der Gemeinde. Und angewiesen auf Hinweise aus der Einwohnerschaft. Die meiste Zeit handeln die Mitarbeiter des Kommunalservice nämlich alleine. „Wenn wir entsprechende Schilder auf Fahrten sehen, werden wir aktiv“, so Woike.
Spezielles Equipment ist nicht im Einsatz – ein Wassertank mit 1000 Litern und angeschlossener Pumpe sowie eine Bürste, das war’s. Zumal die Anzahl der potenziellen Schilderputzer klein ist: Um die zehn Mitarbeiter seien im Raum Ganderkesee im Einsatz, erklärt Woike. Kontrollfahrten oder einen festen Terminplan zur Schilderreinigung gibt es nicht. Im letzten Jahr wurde mal zwei Wochen lang gezielt auf die Säuberung von Straßenschildern geachtet, aber das sei eine Ausnahme gewesen.
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Wo gar nichts mehr geht, werden Schilder ausgetauscht. „Wir ersetzen täglich Schilder“, erklärt Mitarbeiter Mücahit Yalcin. „Im Monat bestimmt 50 Stück allein im Raum Ganderkesee.“ Die Kosten variieren zwischen 40 und 70 Euro. „Die Straßennamensschilder in Ganderkesee sind etwas schicker, weil die ein umlaufendes Aluprofil haben, und daher auch teurer“, so Yalcin. Dafür seien diese langfristig stabiler. In Sachen Qualität ist man gut aufgestellt. „Es gibt drei Folientypen. Typ 1 ist einfach und reflektiert am wenigsten. Wir kaufen unsere Schilder mit Folientyp 2, die sind sehr gut. Typ 3 kommt auf Autobahnen zum Einsatz, ist aber auch sehr teuer“, führt Yalcin aus.
Neben dem Grünbelag, der verstärkt die Schilder in der Nähe von Bäumen betreffe, sei Vandalismus ein ernstes Problem: „Wir hatten die Bergedorfer Straße komplett sauber und nach dem Fasching war alles wieder vollgeklebt“, ärgert sich Yalcin, „und viele der Aufkleber bekommen wir nur ganz schwer wieder ab.“ Dazu sei ein Schaber nötig, der die Schutzfolie aber schnell zerstöre.
Wer ein verschmutztes Straßenschild wahrnimmt, kann sich dazu an den Kommunalservice Nordwest wenden. Yalcin: „Wir selber können auch nicht überall alles sehen.“ Allerdings kann es dauern, bis man sich eines Schildes annehme. „Wir fahren da nicht direkt mit Blaulicht hin“, erklärt Woike, denn man sei arbeitsmäßig ausgelastet. Über entsprechende Hinweise würde man sich dennoch freuen.