Ganderkesee Es war die Gewissheit, dass sich die Corona-Krise auch auf die Finanzen der Gemeinde auswirken wird, die am Mittwoch über den Beratungen des Ausschusses für Straßen und Verkehr schwebte. Dennoch gaben die Mitglieder trotz der im Laufe der Jahre deutlichen Kostensteigerung noch einmal ihr klares Bekenntnis zum Bau des Radwegs an der Ohe in Bergedorf ab. Den hatte der Rat 2018 beschlossen.
2003 sei man von 340 000 Euro Baukosten ausgegangen, berichtete Henning Kahl, Fachdienstleiter Tiefbau im Rathaus. Aktuell sind es weitere 190 000 Euro, die die zu erwartenden Baukosten auf inzwischen 840 000 Euro hochtreiben. Neben Kostensteigerungen und Grundstückskäufen ist dafür laut Kahl auch der schlechte Baugrund verantwortlich. „Je länger wir warten, desto teurer wird es“, so das Resümee Christel Zießlers (SPD). Mit dem Bau sollte rasch begonnen werden. Zießler: „Wir brauchen den Radweg jetzt.“ Auch Marion Daniel (FDP) und Arnold Hansen (Freie Wähler) wiesen auf die langen Verzögerungen hin – und forderten den raschen Vollzug der „Pflichtaufgabe Radwegebau“. Die Verwaltung versprach, neue, coronabedingte, staatliche Fördermöglichkeiten zu prüfen. Die hatte Günter Westermann (CDU) ins Spiel gebracht.
Zurückgestellt hat der Ausschuss den Beschluss über den UWG-Antrag, den Personen-Nahverkehr innerhalb der Gemeinde kostenfrei anzubieten. Das hatte UWG-Ratsherr Thorsten Busch mit Blick auf die zu erwartende Kassenlage zuvor selbst beantragt.
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Für eine Kontroverse sorgte die Beschlussvorlage, am Holler Weg für eine Verbesserung des Begegnungsverkehrs zu sorgen. Begegnen dort Autos Schulbussen oder Traktoren, so kann es gefährlich eng werden. Während Konsens über den Sinn und das „In-Schuss-bringen“ der Straße herrschte, hakten Busch und Daniel bei den Kosten für Ausweichbuchten nach – etwa 35 000 Euro pro Stück. „Von wie vielen Ausbuchtungen reden wir?“, verlangte Hansen Klarheit. Der Kompromiss: Der Kommunalservice erledigt im Rahmen seiner Tätigkeit ohne Zusatzkosten die Sanierung. Kein Freibrief dagegen für Investitionen in unbekannter Höhe: Die Verwaltung prüft zunächst, wie viele Buchten für den reibungslosen Begegnungsverkehr nötig sind.
Mit 5000 bis 10 000 Euro vergleichsweise günstig sollen einst am Fahrener Weg zugepflasterte Beete entsiegelt und wieder bepflanzt werden. Das beruhige den Verkehr und Radler gerieten nicht mehr in Gefahr, über Kunststoffgitter oder hochstehende Pflasterung zu radeln.