Dötlingen Schon der Weg bis zu dieser Zwischenstation war weit gewesen. Am 8. September 2016 wurde die „Wi helpt di – wohnen eG“ offiziell in das Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Oldenburg eingetragen. Ein Jahr später ist von der Euphorie jenes Tages nichts mehr geblieben. Vielmehr ist genau das Gegenteil der Fall: Die Genossenschaft hat ihre Auflösung beschlossen. Das teilte die Aufsichtsratsvorsitzende Renate Hocke am Montag mit.
Gefallen ist der Beschluss am Donnerstagabend auf einer Generalversammlung im Gemeindezentrum Neerstedt. Von den 35 Mitgliedern nahmen 14 teil. Sie sahen keine Chance mehr zum Weitermachen. Das Konzept für den Bau von altengerechten Wohnungen im Dötlinger Ortskern durch eine Genossenschaft ist damit gescheitert.
„Eine deprimierende Aufgabe lag den Genossen der Wi helpt di - wohnen eG bei der Generalversammlung auf dem Tisch“, heißt es in der Mitteilung von Hocke. Wie ihre Aufsichtsratskollegen Anne-Marie Glowienka und Gert Schmidt hatte sie im Vorfeld mitgeteilt, aufzuhören. Da vom Vorstand nur noch Dr. Manfred Schwarz im Amt ist, wären vier Personen neu zu bestimmen gewesen, doch nicht eine war bereit dazu.
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Hocke: „Nachdem in den letzten Monaten immer klarer wurde, dass die Genossenschaft mit ihren ambitionierten Plänen an bürokratischen Hürden und finanziellen Hindernissen scheitern würde, diskutierten die Anwesenden alle möglichen Optionen.“ Fast alle Genossen stimmten dafür, die Genossenschaft aufzulösen. Es gab nur eine Enthaltung.
Lesen Sie auch:Besonders die Entwicklung seit dem Kauf des anvisierten Grundstücks an der Ecke Goldbergsweg/Walschenkampsweg (Precht-Grundstück) erwähnt Hocke. Sie spricht von einer „Intransparenz der handelnden Gremien. Der Rat schien uneins über die künftigen Pläne der Bebauung“. Damit habe die Genossenschaft keine Möglichkeit mehr gesehen, ihre definierten Ziele und fertigen Pläne hinreichend einzubringen. Die Aufsichtsratvorsitzende: „Dabei hatten zwei Unternehmen, die im Sommer ihre Baukonzepte der Gemeinde vorstellten, die Möglichkeit signalisiert, dass Wi helpt di - wohnen – einbezogen werden sollte.“
Das Vermögen der Genossenschaft ist aufgezehrt. Hocke spricht von einer „bitteren Erfahrung für die Mitglieder, deren Anteile nun verloren sind.“ Die Mindesteinlage betrug 100 Euro, einige hatten mehrere Anteile gezeichnet. Zusätzlich drohen Vorstand und Aufsichtsrat weitere finanzielle Belastungen, denn es gibt Diskussionen um Architektenleistungen, von denen man gehofft hatte, dass sie im Laufe des realisierten Projektes beglichen werden könnten, heißt es.
„Ob und welche Ansprüche berechtigt bestehen, muss geklärt werden“, so Hocke. Diese Situation sei für die handelnden Personen belastend, hatten sie sich doch ihr Engagement nicht so vorgestellt, dass sie nun persönlich für die unvorhersehbare negative Entwicklung vielleicht sogar haften sollen.