Wildeshausen Die Diakonie Himmelsthür unternimmt einen erneuten Vorstoß, um in die Umnutzung ihres großflächigen Areals rund um die Heilstättenstraße einzusteigen. Konkret geht es um die Änderung der Bauleitplanung für eine 6000 Quadratmeter große Teilfläche zwischen der Dr.-Klingenbergstraße und dem Zuschlagsweg.
Für das dortige Areal weist der Flächennutzungsplan der Stadt Wildeshausen derzeit eine Festsetzung als Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Gesundheitlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ bzw. Flächen für Wald aus.
Jörg Arendt-Uhde, Regionalgeschäftsführer Nord der Diakonie Himmelsthür, könnte sich hier jedoch durchaus auch eine Wohnbebauung vorstellen. „Dieses Vorhaben ist bereits 16 Jahre alt und war 1999 schon fast vertragsreif, wurde dann aber von unserer Seite zurückgezogen“, so Arendt-Uhde. Den alten, jetzt wieder hervorgeholten Plänen gemäß könnten auf dem Areal sieben Parzellen entstehen.
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Begrenzt wird die Teilfläche im Osten vom „Haus Herzogin Elisabeth“, in dem derzeit 44 Personen mit Handicap leben und das im Falle einer angrenzenden Wohnbebauung mit Grünanlagen abgetrennt würde. „Auf Dauer wird jedoch auch dieses Haus leer stehen“, sagt Arendt-Uhde und verweist auf den tiefgreifenden Konversions- und Dezentralisierungsprozess, in dem sich die Diakonie Himmelsthür befinde. Während 2009 noch 400 Menschen mit Handicap auf dem Gelände wohnten, sind es aktuell 300 und in zehn Jahren laut Zukunftsplan keine mehr.
Man könne kalkulieren, dass die Schaffung eines neuen Bewohnerplatzes mit rund 80 000 Euro zu Buche schlage, so Arendt-Uhde. „Somit kommen für ein Wohnprojekt wie das an der Harpstedter Straße mit 24 Plätzen ganz schnell mehr als zwei Millionen Euro zusammen“, rechnet der Regionalgeschäftsführer vor. Das Argument von der „goldenen Nase“, die sich die Diakonie Himmelsthür mit dem lukrativen Verkauf von einst extrem günstig erworbenen Flächen verdienen wolle, mag er somit nicht gelten lassen.
An ihm und Planer Andreas Hauth wird es nun sein, am Donnerstag, 9. Juli, ab 18.15 Uhr den Wildeshauser Stadtentwicklungsausschuss von dem Vorhaben zu überzeugen. Das wird nicht leicht, gab es doch bislang eine geschlossene Front gegen entsprechende Begehrlichkeiten der Diakonie Himmelsthür.
Unbeirrt davon hofft Arendt-Uhde nun auf einen kreativen Austausch, der im Idealfall – von dem jetzt diskutierten kleinen Areal ausgehend – in ein Gesamtkonzept zur Nachnutzung des 40 Hektar großen Geländes münden könnte.