NEERSTEDT „Wir haben die Dächer, Sie haben das Geld.“ Auf diesen Nenner brachte Dötlingens Bürgermeister Heino Pauka am Donnerstagabend die Ausgangssituation bei der 1. Dötlinger Solardachbörse. Diese Formel geht offenbar auf. Mit mehr als 30 Zuhörern war das Interesse groß, freute sich Pauka. Da im Vorfeld schon weitere Dötlinger Bürger ihr Interesse an einer Beteiligung mit einer Mindesteinlage von 500 Euro bekundet haben, zeigte sich Pauka optimistisch, dass die Finanzierung der rund 110 000 Euro gelingen werde. Noch 2009 soll die Photovoltaikanlage auf die Turnhalle Dötlingen kommen.
Das Projekt orientiert sich am Vorbild der beiden erfolgreich laufenden Ganderkeseer Bürgersolaranlagen, die deren Geschäftsführer Ralf Eilers vorstellte. In der Arbeitsgruppe Kommunale Liegenschaften des Projektes Energieeffizientes Dötlingen war die Idee entstanden, die Solarenergie durch das Bürgerprojekt zu fördern, berichtete Bauamtsleiter Uwe Kläner. Nach einer Untersuchung hätten sich neun Liegenschaften als geeignet erwiesen. Als optimal gilt die Turnhalle Dötlingen. Sie liegt in Südausrichtung, die Dachfläche sei frei von Beschattung durch Bäumen und das Landschaftsbild werde durch die Photovoltaikanlage nicht gestört, da sie von der Karkbäk nicht zu sehen sein werde. Ein erster Kostenvoranschlag weist eine Gesamtsumme von 111 000 Euro für eine 29,7 Kilowattpeak-Anlage aus. Die Rendite liege bei 8,25 Prozent, die Amortisationszeit bei 9,6 Jahren, hieß es.
Ralf Eilers nannte als Beweggründe für das Ganderkeseer Modell: die Bürgerbeteiligung; den Effekt für den Klimaschutz; die Möglichkeit für Bürger, sich für Solarenergie zu engagieren, die selber keine geeigneten Flächen haben; die Rendite. Er setzte die jährlichen Kosten höher an, so dass er für die Dötlinger Anlage auf eine Rendite von 7,2 Prozent kam. Wichtig sei, noch 2009 zu beginnen, da ab 2010 der Preis pro Kilowattstunde um zehn Prozent auf dann 39 Cent falle.
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Andreas Hauth leitet Arbeitsgruppe
Eine Arbeitsgruppe soll zügig die Solardachbörse voranbringen. Andreas Hauth, Ingenieur mit Wohnsitz in Vossberg, habe sich bereit erklärt, die Leitung zu übernehmen, berichtete Uwe Kläner. Hauth sei auch gegebenenfalls bereit, als Geschäftsführer der künftigen Gbr (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) mbH (mit beschränkter Haftung) zu agieren. Außerdem wirken in der Arbeitsgruppe mit: Reiner Stolle, Herbert Schwarting, Eckehard Hautau, Hans-Herbert Huck. Ralf Eilers, Geschäftsführer der Bürgersolaranlage Ganderkesee, berät sie. Die vertraglichen Vorbereitungen sollen eng ans Ganderkeseer Vorbild angelehnt werden. Noch 2009 soll die Anlage starten.