Wardenburg Bei den Bürgermeisterwahlen am 8. September wird die amtierende Verwaltungschefin Martina Noske kein weiteres Mal kandidieren. Die NWZ hatte die Nachricht am Donnerstagabend exklusiv veröffentlicht. Nur ihren allgemeinen Vertreter Frank Speckmann sowie die stellvertretenden Bürgermeister Achim Grätz, Peter Kose und Veronika Hillenstedt hatte sie persönlich informiert. Dass sie damit einige überrascht hat, zeigen die Reaktionen aus den Parteien.
Fraktionsvorsitzender der CDU
„Ich habe damit gerechnet, dass sie noch einmal kandidiert“, sagt Armin Köpke, Fraktionsvorsitzender der CDU. Es handele sich um eine persönliche Entscheidung, von der Köpke erst am Donnerstagabend erfahren habe. Er dankt Noske für die geleistete Arbeit als Bürgermeisterin.
Die CDU hatte im Dezember ein Stellengesuch für einen Bürgermeisterkandidaten aufgegeben. Bis zum 31. Januar läuft die Bewerbungsfrist. „Es haben sich sehr qualifizierte Leute gemeldet“, so Köpke, sowohl aus der Partei, als auch von außen.
Fraktionsvorsitzender der SPD
Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Ronald Holtz, kann Noskes Verzicht verstehen. Da sie sich bisher nicht festgelegt hatte, war Holtz nicht überrascht. „Aber ich hätte es gut gefunden, wenn sie weitergemacht hätte.“ Die Partei kläre nun, ob es in den eigenen Reihen einen Kandidaten gibt.
Im Rückblick auf ihre Zeit als Bürgermeisterin sagt Holtz: „Sie hat immer das Wohl von Wardenburg in allen Entscheidungen berücksichtigt.“ Die Zusammenarbeit sei sehr kollegial und das Verhältnis offen gewesen.
FWG/Die Linke
Für Eckhardt Hildebrandt (FWG/Die Linke) ist die Entscheidung keine Überraschung. Er habe Noske seit Monaten aufgefordert, zu erklären, ob sie kandidieren wolle. Nun warte die Gruppe ab, welche Kandidaten sich zur Wahl aufstellen. „Wir sehen dem ruhig und gelassen entgegen“, sagt Hildebrandt. Die Gruppe setze auf einen parteiübergreifenden Kandidaten. „Das ist dienlich für die Zusammenarbeit.“
Fraktionsvorsitzende der FDP
„Frau Noske hat es weit hinausgezögert, so dass es nicht mehr sehr überraschend gewesen ist“, sagt Kora Heißenberg, Fraktionsvorsitzende der FDP. Die Partei habe aus der Zeitung vom Verzicht erfahren. „Hier hätten wir uns eine persönliche Info gewünscht.“ Die FDP möchte Kandidaten anhören und „gegebenenfalls unterstützen“.
„Frau Noske hat sehr viel für die Gemeinde Wardenburg gemacht und erreicht“, so Heißenberg, „dies verdient Anerkennung und Respekt.“ Doch in letzter Zeit seien einige Themen „eigenmächtig und im Eiltempo vorgelegt“ worden. Heißenberg hätte sich mehr interfraktionelle Zusammenarbeit gewünscht.
Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen
Detlef Bollmann, Fraktionsvorsitzender der Ratsfraktion der Grünen, war sehr überrascht. „Ich bin von einer erneuten Kandidatur ausgegangen.“ Er habe auf NWZonline davon erfahren. Einen Kandidaten habe die Partei noch nicht.
Zu Noske sagt Bollmann: „Sie kann auf eine in vielen Teilen positive Amtszeit zurückblicken.“ Die Grünen hätten sich jedoch öfter eine stärkere Orientierung der Verwaltung zum Klima- und Umweltschutz sowie zu sozialen Aufgaben gewünscht.
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