Landkreis /Oldenburg „Wie können wir dafür sorgen, dass Menschen wieder ein menschenwürdiges Leben leben können?“, beschreibt der Einladungsflyer die Aufgabe. Kein kleines Ziel also, das die zehnte „Anton geht UN“ verfolgte. 60 Schüler stellten das große Planspiel der Graf-Anton-Günther-Schule (GAG) für dieses Jahr auf die Beine. Diese Simulation der UN (United Nations – Vereinte Nationen) ist für die Schüler des Landkreis-Gymnasiums eine gute Vorbereitung auf die „Olmun“ (Oldenburg Model United Nations). Teilgenommen haben Acht- bis Zehntklässler. Auch zur Freude der schulischen Organisatorin Kerstin Strack waren Landrat Carsten Harings sowie die Bürgermeister beziehungsweise deren Stellvertreter aus Hude, Hatten und Wardenburg zu Gast.
Mit einer motivierenden Rede eröffnete Jonas Bitter, einer der drei Generalsekretäre (dazu Lisa Mahnke und Johannes Möller) die zweitägige Veranstaltung. „Unsere mächtigste Waffe ist das Wort“, appellierte er an die Teilnehmer. „Die Welt soll etwas besser und freiheitlicher gestaltet werden“, schloss er.
Thematisch ging es im ersten Komitee um das Milliardengeschäft mit Drogen und um die Frage, wie der internationale Drogenhandel eingedämmt werden kann. Dieses Komitee leiteten Max Backhaus und Astrid Schiefer.
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Nahost-Konflikt
Im anderen Komitee wurde unter der Leitung der Vorsitzenden Sophie Linsel, Finn Wienholz und Elisa Hattendorf der Nahostkonflikt am Beispiel der Auseinandersetzung zwischen der Türkei und Syrien thematisiert. „Da flogen viele Anschuldigungen durch den Raum“, fasst Sophie (17) aus Sandkrug zusammen. Die Länder Syrien sowie Türkei waren jeweils durch einen Schüler vertreten, aber auch Israel und Palästina waren besetzt. Auch hier wurde viel debattiert.
Wer welches Land vertritt, das bestimmen die Schüler, die Mitglieder in der Arbeitsgemeinschaft sind, die sich extra für dieses Planspiel bildete. Elisa und Sophie sind Mitglied. Die beiden Zwölftklässlerinnen sind auch privat politisch interessiert und zählen bei den „Anton geht UN“-Spielen schon zu den alten Hasen.
Dadurch, dass jeder Teilnehmer die Position je eines Landes einnahm, entwickelten sich schnell engagierte und spannende Diskussionen. „Besonders überrascht hat uns Italien“, sagte Sophie. Das Land war vertreten durch eine junge Achtklässlerin, die in der ersten Hälfte recht schüchtern war. „Dann hat sie eine sehr friedensstiftende Rede zum Nahost-Konflikt gehalten, um die Situation zu deeskalieren“, erzählte Elisa (17) aus Sandkrug.
Nicht nur Elisa und Sophie waren danach beeindruckt, was für ein kluger Kopf hinter dem schüchternen Charakter steckte. Denn neben den inhaltlichen Auseinandersetzungen mit politischen Themen geht es in diesem Format auch darum, das eigene Selbstbewusstsein und die rhetorischen Fähigkeiten zu stärken.
Etwas enttäuscht waren beide jedoch vom Ende der Veranstaltung . „Gegen Ende war ein wenig die Luft raus“, sagte Elisa.
Vorfreude auf Runde zwei
Beide Schülerinnen freuen sich dennoch sehr auf den Juni. Vom 23. bis zum 26. Juni wird nämlich das gleiche Planspiel eine Nummer größer und auf Englisch stattfinden, bei der „Olmun“. „Dieses Jahr haben wir auch Schüler aus Japan und der Türkei dabei“, sagte Sophie. Sie findet: „Das Beste dabei ist, dass es die Teilnehmer zusammenschweißt. Aus den Kontakten über dieses Spiel entstehen neue Freundschaften.“