Heide Mit ihrer rührigen Lobbyarbeit gegen eine allzu ausufernde Baulandausweisung hat die Bürgerinitiative Heide-Schönemoor auch über ihre Grenzen heraus ein Ziel erreicht: Die Fraktionen im Ganderkeseer Rat wollen sich offenbar bei ihren Entscheidungen wieder mehr am Bürgerwillen orientieren.
Ihre einhellige Bereitschaft, Bürger künftig besser einbinden zu wollen, haben die Mitglieder des Gemeindeentwicklungsauschusses jetzt anlässlich der Fortschreibung des Ortsentwicklungskonzeptes für Heide geradezu postuliert: Dem neu zu gründenden Arbeitskreis sollen neben Angehörigen aus Verwaltung und Fraktionen auch zwei Mitglieder vom Bürgerverein Heide-Schönemoor, zwei vom Orts- und Verkehrsverein Schönemoor, eine Person von der Bürgerinitiative Heide-Schönemoor, eine vom Seniorenbeirat, eine von der ASG sowie ein Mitglied des Jugendrats angehören.
„Gut, aber zu spät“, kommentierte Ratsherr Thorsten Busch (UWG) den Beschluss. In Heide habe man die Bürger zu lange nicht für voll genommen, spielte Busch auf den Widerstand der Heider gegen den inzwischen „abgesegneten“ Bebauungsplan 249 (westlich Zum Altengraben) und den Kampf um die Verhinderung des noch schwebenden Bebauungsplans 252 (südlich Heuweg) an.
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„Die Betroffenen jetzt zu Beteiligten machen“, schlug Ralf Wessel (CDU) vor. Auch Grünen-Fraktionschef Dr. Volker Schulz-Berendt forderte: „Wir müssen die Bürger mit ins Boot holen, aber nicht nur in Heide.“ „Die Bürger organisieren sich in Initiativen, weil sie sich nicht mehr genug vertreten fühlen“ erläuterte Arnold Hansen (Freie Wähler) den Zusammenhang von Ursache und Wirkung. Er riet ebenfalls, die Betroffenen besser an Entscheidungen zu beteiligen. Eine konkrete Forderung sprach Marion Daniel (FDP) aus: „Wenn wir das Entwicklungskonzept für Heide auf den aktuellen Stand gebracht haben, dann muss es aber auch genau so umgesetzt werden“, warb sie für Verbindlichkeit und gegen spätere Verwässerung. Werner Brakmanns Einwand, bei teils gleich zwei entsandten Personen drohe aus dem Arbeitskreis eine „Kaffeerunde“ zu werden, fand kein Gehör. Bürgermeisterin Alice Gerken belehrte den SPD-Ratsherrn darüber, dies solle den Informationsfluss verbessern. Auch Arnold Hansen erfuhr von ihr, dass eine Beteiligung der Jugend zielführend sei: „Im Jugendrat sind nicht nur Siebtklässler, sondern junge Menschen mit anderem Blick auf die Dinge.“