Landkreis Eigentlich würden sich die Tischtennisspieler aktuell mitten im Saisonendspurt befinden. Doch dem ist nicht so. Das grassierende Coronavirus hält die Welt in Atem und wirft nicht zuletzt das lokale Sportprogramm komplett über den Haufen. Auch im Tischtennis herrscht seit einiger Zeit absoluter Stillstand – alle Aktiven müssen vorerst auf ihr Hobby verzichten. Bis einschließlich 17. April hat der Tischtennis-Verband Niedersachsen (TTVN) den kompletten Spielbetrieb zunächst ausgesetzt. Wie gehen die Clubs aus dem Landkreis mit der Situation um? In Wildeshausen und Hude trägt man diese Zeit mit Fassung.
„Das Training ist offiziell abgesagt, und daran halten wir uns selbstverständlich. Es besteht natürlich auch bei uns absolute Unsicherheit, wie es weitergeht“, sagt Martin Hakemann. Damit spricht der Kapitän von Bezirksoberligist VfL Wildeshausen sicherlich allen Vereinen aus der Seele.
Das sportliche Treiben in den Ligen ist am 13. März mit der Aussetzung vom TTVN abrupt unterbrochen worden. Man sei bemüht, unter Federführung des Deutschen Tischtennis-Bundes eine bundesweit einheitliche Lösung zu finden. Kurzfristig werde es diese allerdings nicht geben: „Erst wenn feststeht, wann wieder gespielt werden kann, machen Überlegungen zur Wertung der bisherigen und einer eventuellen Nachholung der ausstehenden Spiele Sinn“, heißt es seitens der Verbände.
Einwilligung und Werberichtlinie
Ja, ich möchte den täglichen NWZonline-Newsletter erhalten. Meine E-Mailadresse wird ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet. Ich kann diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem ich mich vom Newsletter abmelde (Hinweise zur Abmeldung sind in jeder E-Mail enthalten). Nähere Informationen zur Verarbeitung meiner Daten finde ich in der Datenschutzerklärung, die ich zur Kenntnis genommen habe.
In der Verbandsliga wären beispielsweise die Männer des TV Hude als Tabellenerster und designierter Aufsteiger in die Oberliga besonders von einer Annullierung der Saison betroffen. Das Thema Tischtennis rückt im Klosterort aber ebenso wie in Wildeshausen von Tag zu Tag mehr in den Hintergrund. „Wir nutzen die Zeit eher, um organisatorisch die nächste Saison vorzubereiten. Wobei das gar nicht einfach ist aufgrund der Unsicherheit, wie es eigentlich weitergeht“, erklärt Mannschaftsführer Felix Lingenau.
In seiner Funktion als Kreisvorsitzender sind Lingenau ebenso die Hände gebunden. Erst wenn die oberen Verbände sich über das weitere Vorgehen äußern, könne der Kreis entsprechend reagieren.
„Bis vor ein paar Wochen hatte der Kampf gegen den Abstieg absolute Priorität bei jedem Einzelnen. Heute sprechen wir da nicht einmal drüber“, so Hakemann. Das Wildeshauser Urgestein findet für den Ist-Zustand emotionale Worte: „Jeder muss mit der jetzigen Ausnahmesituation erst einmal selber klarkommen. Beruflich und privat haben wir – wie alle anderen auch – unsere eigenen Herausforderungen zu bewältigen.“
Statt Schmetterbälle, Topspins und Abwehraktionen ruht der weiße Ball also auf unbestimmte Zeit. Selbst individuelles Training wurde bei den engagierten Hudern nicht vereinbart. Der Spitzenreiter legt stattdessen die Beine hoch: „Ehrlich gesagt, chillen wir gerade alle“, betont Lingenau. Der eine joggt, der andere fährt Fahrrad oder spult in den eigenen vier Wänden ein sportliches Fitnessprogramm ab. Die breite Masse der hiesigen Tischtennisspieler lädt in der Corona-Krise den Akku wieder auf und konzentriert sich auf wichtigere Dinge. „Wir hoffen alle und wünschen allen, dass wir durch verantwortungsbewusstes und solidarisches Verhalten einigermaßen unbeschadet durch diese schwere Zeit kommen“, sagt Hakemann. „Wenn das irgendwann der Fall sein sollte, dann können wir Tischtennis gerne wieder höher gewichten.“