GANDERKESEE Magere 60 Euro Sold, nur selten Ausgang, aber ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl: So sah im Jahr 1959 der Alltag des Panzergrenadierbataillons 82 aus. Gerade waren rund 50 Männer im Alter von 20 und 21 Jahren eingezogen worden, der Großteil aus dem Oldenburger Land. Sie waren die ersten Rekruten, die in der (inzwischen stillgelegten) Lüneburger Schlieffenkaserne Dienst taten. Nur ein paar schottische Soldaten waren dort zuvor einquartiert gewesen.
Unter den jungen Männern war der Ganderkeseer Walter Kreye, damals bereits Zimmerergeselle. „Ich hatte im Keller der Kaserne eine Werkstatt“, erinnert er sich. Sein Aufgabe sei es gewesen, dort Bilder zu rahmen. „In den zwölf Monaten Wehrdienst habe ich 1500 Meter Bilderrahmenleisten hergestellt“, berichtet der Ganderkeseer.
Vor zwölf Jahren hatten sich die ehemaligen Panzergrenadiere zum ersten Mal wiedergetroffen. Durch Mundpropaganda hatten sich 38 Männer zusammengefunden, um sich über ihre gemeinsame Zeit auszutauschen. Fortan trafen sie sich im Zweijahresabstand wieder, aus logistischen Gründen meistens in Wardenburg. Am Freitag fand das Treffen erstmals in Ganderkesee statt. 17 der ehemaligen Kameraden waren der Einladung von Organisator Kreye gefolgt und ins Airfield gekommen.
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„Wir hatten eine hervorragende Kameradschaft!“, blickt Heinz-Joachim Kunz zurück, der aus Wildeshausen anreist war. Zum Einsatz gekommen seien die Panzergrenadiere unter anderem, als in Lüneburg ein Feuerteufel sein Unwesen trieb. „Unsere Aufgabe war es, Denkmäler und Kirchen zu bewachen“, erzählt Kunz. Zu den positiveren Erinnerungen der ehemaligen Kameraden zählt die an die Olympischen Sommerspiele in Rom im Jahr 1960. „Wir hatten ziemlich viel Zeit und haben oft schon nachmittags gemeinsam vor dem Fernseher gesessen und die Entscheidungen verfolgt“, so Kunz.
Beim Schwelgen in Erinnerungen sollte es am Freitag aber nicht bleiben: Für den Nachmittag hatte Walter Kreye einen Ausflug nach Adelheide organisiert, wo sich die einstigen Panzergrenadiere über die Historie der heutigen Feldwebel-Lilienthal-Kaserne informierten.