Wildeshausen „Immer hereinspaziert.“ – Anke Koch vom begleitenden Dienst des Alexander-stiftes spielte am Sonntagvormittag „Wegweiserin“ – und schleppte unentwegt Stühle. 42 Sitzmöglichkeiten waren im „Raum der Begegnung“ aufgestellt gewesen – viel zu wenig, wie sich zeigte. Am Ende waren es etwa 70 Musikinteressierte, die zu einem besonderen Konzert kamen: Die junge Pianistin Vera Andrianova spielte Beethoven und Mussorgsky.
Die 24-Jährige, die vor zwei Jahren schon einmal im Alexanderstift zu Gast war, gilt als Ausnahmetalent. In St. Petersburg hatte sie eine Schule für besonders talentierte Kinder besucht, studierte dann am Konservatorium ihrer Heimatstadt Klavier. 2014 wechselte sie an die Musikhochschule Hannover, absolvierte hier ihren Bachelor.
Aktuell studiere sie in Weimar und bereite sich auf den Master vor, berichtete Andrea Andrianova, die sie auf ihrer Tour begleitet. Erst am Donnerstag war die 24-Jährige in Celle aufgetreten, Freitag im Logenhaus Wilhelmshaven, Sonnabend in der Heilig-Geist-Kirche Delmenhorst.
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Für ihr Gastspiel in Wildeshausen hatte Vera Andrianova zwei Stücke ausgewählt: Zunächst spielte sie den ersten Satz aus Ludwig van Beethovens 1801 beendeter Mondscheinsonate, eine „für die Zeit ungewöhnliche Sonate“, wie Andrea Andrianova anmerkte. Dann folgte der 35-minütige Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“, von Modest Mussorgsky 1874 als Hommage an einen früh verstorbenen Freund komponiert.
Ausdrucksstark und gefühlvoll nahm die Pianistin ihr Publikum mit in Beethovens „Laube“ (in der die Sonate entstand), schließlich zu Mussorgskys Bildern vom Zwerg, von den Tuilerien oder dem Ballett der unausgeschlüpften Küken. Fast schien es mitunter, als sei die Pianistin am Träumen. Da konnten sich die Zuhörer anschließen.