Schlutter Der Pfarrer braucht ein neues Dach für seine Kirche. Nachbar Fred benötigt unbedingt einen Strahlenanzug zum Schutz vor schädlicher Weltraum-Strahlung. Und der Trecker müsste dringend repariert werden. Kein Wunder, dass sich Kleinbauer Kuddl Dührkop (Herwig Kunst) etwas einfallen lässt, um an Geld für all diese Vorhaben zu kommen.
Dank Blanko-Formularen, auf denen er selbst den Kirchhof als Ackerland ausgibt, kassiert er mehr EU-Subventionen, als ihm zustehen. Im plattdeutschen Theaterstück der Speelkoppel Hoyerswege, das am Freitagabend auf dem Hof Hegeler in Schlutter Premiere feierte, ist das die Rahmenhandlung für Begegnungen von allerlei skurrilen Charakteren.
Der Subventionsbetrug rief Beamtin Sylvia Lüttge (Heike Kroog) auf den Plan. Die Mitarbeiterin des Landwirtschaftsministeriums erschien mit großem Aktenkoffer, um die Vorgänge aufzuklären. Mit Butler Johann (Jörg Strodthoff), dessen Dienste Kuddls Schwester Birthe (Hella Holldorf) im Preisausschreiben gewonnen hatte, befand sich ein weiterer seltsamer Fremder auf dem Hof. Der Butler fiel nicht nur wegen seines schwarzen Fracks, sondern auch wegen seines vornehmen Gebarens auf. Zudem sprach er als einziger Hochdeutsch. Doch er erwies sich als Retter, denn er servierte in Notlagen das Passende auf dem Silbertablett – sei es ein Schnaps oder entlastende Beweise in Bezug auf die Betrugsvorwürfe gegen Kuddl.
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Das Zusammentreffen des Butlers mit den Hofbewohnern sorgte immer wieder für Lacher und Szenenapplaus der Zuschauer. Vor allem, als die nicht sehr clevere, aber heiratswillige Magd Lore (Linda Timmermann) den vornehmen Mann über die Bühne jagte.
Ein besonderer Liebling des Publikums war Fred (Rainer Vosteen), Freund von Bauer Kuddl: Er trug ein Sieb auf dem Kopf, das mit Antennen ausgestattet war. So hielt er stets Kontakt zu seiner außerirdischen Verlobten. Wenn Fred zu zappeln begann, weil er Signale aus fremden Galaxien empfing, gab es Gelächter. Am Ende bedachten die Zuschauer die Aufführung der Laiendarsteller mit viel Applaus.
Das Bauernhaus auf dem Hof Hegeler wurde erneut zur perfekten Kulisse für vergnügliche Theaterszenen. Auch die Nachwuchs-Gruppe „De Koppelkinner“ hatten mit ihrem Stück „Schiet op Göhte Punkt Twee“ einen Auftritt. Über Mangel an Nachwuchs könne sich die Speelkoppel nicht beklagen, sagte Herwig Kunst. Allerdings haben die Darsteller ein volles Programm: Im April hatten sie mit den Proben für das Freilicht-Theater angefangen, spätestens im September beginnen dann die Vorbereitungen für das Winterstück.