Stenum Am 27. April 1927 war es, als die 34-jährige Dora Garbade einen Verein gründete: Im „Landwirtschaftlichen Hausfrauenverein Delmenhorst“ sollten junge Bauersfrauen Fortbildungsmöglichkeiten bekommen, sich informieren und austauschen können. Aus dem Hausfrauenverein ist mittlerweile der Landfrauenverein Ganderkesee geworden, und den runden Geburtstag feierten die Landfrauen am Donnerstagabend mit rund 160 Gästen bei Backenköhler in Stenum.
„Das war eine rundum schöne Sache“, resümierte Vereinsvorsitzende Meike Ahlers am Freitag. Sie hatte gemeinsam mit dem Vorstand ein vielfältiges Programm für den Abend zusammengestellt. So trat zur Eröffnung des Abends der Landfrauenchor unter Leitung von Magda Schütte auf, die an diesem Abend nach 18 Jahren als Chorleiterin verabschiedet wurde.
Junger Nachfolger
Eigens für den Geburtstag hatte der 40-köpfige Chor Lieder aus der Gründungszeit einstudiert, darunter auch das bekannte Stück „Wochenend’ und Sonnenschein“. Magda Schütte wird dem Chor auch in Zukunft als Sängerin erhalten bleiben, ihre Nachfolge tritt im Mai dann der junge Bremer Chorleiter Max Börner an. „Es gab schon einen gemeinsamen Probeabend und Magda Schütte ist ein Stein vom Herzen gefallen“, verriet Ahlers. Schließlich wolle sie ja auch, dass es mit dem Chor so weiter geht. „Und vielleicht schließen sich bei dem jungen Chorleiter unter 30 auch einige jüngere Landfrauen an“, meinte die Vorsitzende lachend.
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Direkt im Anschluss hielt Dr. Bernhard Skupin, ältester Enkel Dora Garbades, eine kleine Festrede zu Ehren seiner Großmutter, die den Verein bis 1971 leitete. Neben vielen Anekdoten aus ihrem Leben berichtete Skupin auch davon, wie Garbade aufwuchs. „Sie kannte das schon, sich politisch zu engagieren“, so Ahlers. Auch von der Zeit des Nationalsozialismus, als viele der Hausfrauenvereine verboten wurden, berichtete Skupin – und von der Neugründung im Jahr 1946. „Da ließ Dora Garbade den Verein wieder richtig aufleben.“
Sketch und Musik
Ein weiterer Programmhöhepunkt war der Sketch „De neenzigste Geburtsdag“ nach Vorlage des Silvesterklassikers „Dinner for One“: Markus Weise, Landfrau Margrit Wöbse und Dirk Wieting als Erzähler führten den Sketch auf Plattdeutsch auf und sorgten für viel Gelächter im Saal, „das war traumhaft toll!“, schwärmte Ahlers. Margrit Wöbse stand auch zum Abschluss des Abends noch einmal auf der Bühne, als sie mehrere Chansons sang. Christine Wienand begleitete sie am Klavier, dafür bekamen die beiden Musikerinnen dann auch rote Rosen auf die Bühne gereicht.
Für die Landfrauen stehen nun als nächstes diverse Tagesauflüge und Reisen auf dem Programm, unter anderem geht es im Mai und im Juni in das Alte Land und nach Wien.