Ganderkesee Wer Sopranistinnen je als exaltiert, gefühlsarm oder gar schrill empfunden hat, dem sei der Besuch eines Konzerts von Dorothee Mields empfohlen. Nach den ersten Tönen wird er seine Meinung revidieren.
Am Donnerstagabend kehrte der Weltstar der Alten Musik in die Ganderkeseer St. Cyprian- und Corneliuskirche zurück – hier hatte Dorothee Mields bereits 2004 an Bachs Johannes-Passion mitgewirkt. Begleitet von Claas Harders (Gambe) und Heidi Blum (Theorbe) sang die Sopranistin „Von der irdischen und der himmlischen Liebe“. Neben geistliche stellten die Künstler weltliche Klänge – unter anderem erklangen Werke von Barbara Strozzi, Marin Marais, Claudio Monteverdi und Giulio Caccini.
Dorothee Mields’ Stimme sei „ein Gottesgeschenk“, kommentierte Kreiskantor Thorsten Ahlrichs im Anschluss an das außergewöhnlich stille Programm des Abends. Und das schienen auch die gut 70 Zuhörer in St. Cyprian und Cornelius so zu empfinden. So ungekünstelt und offen, wie sich die Künstlerin gegenüber Publikum und Musikerkollegen gab, ist auch ihre Stimme: absolut klar – mit wohldosiertem Vibrato – und von außerordentlicher Wärme.
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Ebenfalls ein Klangerlebnis: die Sprechstimmen von Dorothee Mields und Claas Harders, die etwa im Hohelied der Liebe, in Villons „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“ oder Rilkes „Die Stille“ erklangen. Erst nach einer Zugabe – für die das Ensemble ein Stück von Michel Lambert wählte – entließ das begeisterte Publikum Dorothee Mields, Claas Harders und Heidi Blum.