Ganderkesee Viele Jahre thronte er weithin sichtbar über dem ehemaligen Eingang zum Haus Müller und war mit seinem leuchtend-roten Gefieder schon fast so etwas wie das Wahrzeichen des Kulturhauses: der Ara-Ganter des Delmenhorster Künstlers Hans Meyerholz. Dass der Ganter jetzt nach einer Renovierung – vergleichsweise versteckt – im Garten des Kulturhauses stehen soll, sorgt beim Vorstand des Vereins GanterART, der mit dem Verkauf von inzwischen 88 Kunst-Gantern und anderen Aktionen soziale Projekte unterstützt, für einigen Unmut.
„Der Ara-Ganter ist zu einer GanterART-Galionsfigur geworden“, sagt Rolf Schütze über die Skulptur, die im November 2007 zu den ersten zwölf fertig gestalteten und am Ganter-Tach präsentierten Kunst-Gantern gezählt hatte. Hans Meyerholz sei einer der „Geburtshelfer“ der Kunstaktion, so Schütze. Er habe zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Dirk Schulte Strathaus maßgeblich dazu beigetragen, dass die Idee von Ecco Eichhorn, mit Kunst im öffentlichen Raum soziale Projekte zu fördern, realisiert werden konnte.
Das nimmt GanterART zum Anlass, Hans Meyerholz mit dem Ganterpreis auszuzeichnen, den der Verein alljährlich im Rahmen seines Gänseessens vergibt. An diesem Freitag, 8. November, beginnt die Veranstaltung um 18 Uhr im „Airfield“. Interessierte können sich dafür noch kurzfristig (bis Donnerstag, 7. November) beim Vereinsvorsitzenden Ecco Eichhorn, Telefon 04222/1638, anmelden.
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Alle Teilnehmer des Gänseessens haben die Möglichkeit, einen von sechs Gestaltungsentwürfen zu erwerben, die Hans Meyerholz für den Ganter-Korpus des Delmenhorster Bildhauers Jürgen Knapp zu Papier gebracht hat. Nur der Ara-Ganter ist seinerzeit realisiert worden. Bei allen sechs Gemälden handele es sich um die Originale, wie Eichhorn betont. Der Verkaufserlös werde wie üblich sozialen Zwecken zufließen.
Dass auch die übrigen fünf Entwürfe eines Tages noch einmal in die Gestaltung einer Ganter-Skulptur einfließen, schließt Meyerholz nicht aus – einzig, dass er sich mit nunmehr 83 Jahren noch einmal selbst ans Werk macht. Vorstellen kann er sich auch, noch einen ganz neuen Entwurf für die Umsetzung durch einen Künstlerkollegen vorzulegen. „Jedenfalls dann, wenn mir etwas ganz Skurriles einfällt“, sagt der Delmenhorster.
Abgeschlossen ist die Kunstaktion von GanterART auch nach nunmehr 13 Jahren noch nicht. Trotzdem stehe der Verein möglicherweise vor einer Neuausrichtung, wie Ecco Eichhorn am Dienstag am Rande einer Vorstandssitzung mitteilte. „Wir haben Kontakt zur Kunstschule Wandsbek aufgenommen“, so der Vereinsvorsitzende. Rund 50 Studierende seien dort mit der Aufgabe betraut worden, GanterART als Marke zu entwickeln.
„Für unseren Verein könnte das Ergebnis zukunftsweisend sein“, sagte Eichhorn. Neu ausrichten müsse sich der Verein vor allem in puncto Vernetzung und soziale Medien.