Bergedorf „Wir waren sehr erfolgreich“, fasste Regisseur Markus Weise das Vorsprechen von zehn Darstellern im Bergedorfer Melkhus am Samstag zusammen. Es seien jetzt fast alle Rollen des historischen Theaterstücks „Brudermord“ besetzt, allen voran die Hauptbesetzung: „Die Grafenfamilie ist komplett.“ Wer genau die Rollen der Oldenburger Grafen Christian und Moritz sowie der Familie verkörpern wird, bleibt indes noch geheim. „Es sind bekannte Darsteller vom Fasching dabei, aber auch Neuzugänge“, deutete Weise an.
Bühnenbildner ist Profi
Die Vorbereitungen für das Freilichttheater in Bergedorf gehen jetzt mit großen Schritten weiter. Für das Bühnenbild konnte Georgios Kolios vom Oldenburgischen Staatstheater gewonnen werden, wie Gerd Logemann mitteilte: „Der war auch schon hier und hat sich das Gelände angeguckt.“ Beim Bau der Bühne ist das Ganderkeseer Werkstattprojekt der Ländlichen Erwachsenenbildung involviert. „Wir werden noch Gespräche führen, aber nächste Woche könnte es mit dem Bau losgehen“, so Logemann.
Der Umfang der Bühne und des Bühnenbilds kann sich sehen lassen: Bis zu 50 Personen werden zeitweise gleichzeitig zu sehen sein, schätzt Weise. „Das ist schon eine ziemliche Herausforderung“, sagte er. Theater heiße aber, Bilder zu erzeugen, und dazu gehöre gerade für ein historisches Stück ein bewegter Hintergrund. Für Weise wird der „Brudermord“ die zwölfte Inszenierung eines Theaterstücks sein.
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Textvorlage ist fertig
Der Text von „Brudermord“ ist mittlerweile fertig, das 60-seitige Dokument soll Ende Januar an alle Darsteller verteilt werden. „Mit den Autoren ist auch abgesprochen, dass der Text eine freie Vorlage ist, die wir bei Bedarf ändern oder ergänzen“, sagte Weise. Oft ergebe es sich bei den Proben, dass neue Ideen zur Umsetzung aufkommen.
Es blieben jetzt noch viele organisatorische Details zu klären. „Ich bin aber sehr zufrieden bisher“, sagte Weise, „vor allem mit der Besetzung der Rollen.“ Bis zuletzt habe es dabei vor allem an männlichen Darstellern gefehlt – ein bekanntes Problem für den Regisseur. „Auch im professionellen Theater gibt es einen wahren Frauenüberschuss.“ Beim zweiten Casting für das Bergedorfer Stück seien deshalb gezielt Männer gesucht worden.
Einer von ihnen war Hannes Waschka, der in Großenkneten schon seit 13 Jahren Theater spielt. „Ich will im Herbst studieren, für mich ist das Theaterstück somit ein schöner Lückenfüller“, sagte er. Anders geht es Detlef Thiele, der ab Februar den beruflichen Ruhestand antritt. „Ich will dann nicht auf dem Sofa sitzen“, so der Ganderkeseer, „und werde jetzt mal testen, wie mir Theater gefällt.“
Wie Markus Weise mitteilte, werden derzeit noch einzelne Darsteller für kleine Rollen gesucht, etwa einen jungen Azubi oder syrische Frauen, ein weiteres Casting gebe es aber nicht mehr. „Wir hoffen jetzt auf Mundpropaganda im Bekanntenkreis“, sagte der Regisseur.