Hundsmühlen November, grau, nass und kalt. Hinzu kommt der Lockdown aufgrund der Corona-Krise, Restaurants sind geschlossen, Freizeitaktivitäten weitgehend eingeschränkt – die Menschen halten sich vornehmlich Zuhause auf.
Das kam jetzt wohl auch in Wardenburg wieder einem mutmaßlichen Betrügern zupass, der durch die Diedrich-Dannemann-Straße in Hundsmühlen gezogen ist und Hoffnung auf große Beute hatte.
Daten sammeln
Wie die Polizei mitteilt, habe sich der mutmaßliche Betrüger als Mitarbeiter eines Lebensmittel-Lieferdienstes ausgegeben, an der Tür einer 81-jährigen Anwohnerin geklingelt und ihr einen Katalog der Firma überreicht. „Er hat der Dame gesagt, dass sie nun in Ruhe den Katalog durchstöbern könne und er sich dann später bei ihr melden werde, um die Bestellung aufzunehmen. Dann hat er noch ihre Telefonnummer notiert“, berichtet Natalia Schubert, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Delmenhorst/ Oldenburg Land/ Wesermarsch, vom Vorgehen des Täters.
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Im weiteren Verlauf solle die 81-Jährige etwa drei Stunden später einen Anruf erhalten haben. „Der Herr am Telefon gab sich als Hauptkommissar aus“, so Schubert weiter.
Übliche Masche
Dann die übliche Masche: In der Nachbarschaft der Angerufenen treibe eine osteuropäische Einbrecherbande ihr Unwesen, die Polizei benötige aus diesem Grunde dringend die Info, welche Wertgegenstände sich im Haus befinden und zu welchen Zeiten sich die Bewohner meistens darin aufhalten. „Es ist jedoch nicht eindeutig ersichtlich, ob der Mann, der in Hundsmühlen geklingelt hat, wirklich derselbe war, wie der Anrufer“, so Schubert.
Die 81-Jährige ließ sich indes zum Glück nicht beirren, legte auf und informierte die Polizei. Ein Schaden entstand ihr nach Angaben von Natalia Schubert nicht.
Andere Fälle
Wardenburg ist nicht der einzige Ort, an dem sich in der jüngsten Vergangenheit Betrugsmaschen breit machen, wie die Pressesprecherin der Polizeiinspektion weiß. Auch in umliegenden Bereichen konnten Fälle verzeichnet werden, in denen sich Täter beispielsweise als Handwerker ausgegeben hatten, um sich Zutritt zu einem Haus zu verschaffen.
Schubert weist außerdem darauf hin, dass die Polizei selbst solche Fragen nicht stellen würde und dass sie auch im Display des Telefons nicht mit der Nummer „110“ auftaucht. Die echte Polizei werde auch in keinem Falle nach Geldbeträgen oder Wertsachen fragen.