Wildeshausen In der Privatschule Gut Spascher Sand knallten am Montag die Sektkorken. Keine Sorge: Der Sekt war alkoholfrei – und Orangensaft deutlich stärker nachgefragt. Der Grund für die kleine Zeremonie in der „Villa Academica“: Die Schüler David Nagel (18), Till Düren und Alexander Busch (beide 19), alle im 13. Jahrgang, können aufgrund ihrer guten schulischen Leistungen am Frühstudium der Universitäten Oldenburg und Bremen teilnehmen. „Ihr seid ein Aushängeschild für unsere Schule“, erklärte Tatjana Pfau, Konrektorin der Integrierten Gesamtschule (IGS).
Zum ersten Mal kann die Privatschule gleich drei Jugendliche zu einem Frühstudium schicken, wie Geschäftsführer Henning Emler von Maydell berichtet, und das bei 18 Schülerinnen und Schülern im 13. Jahrgang. David Nagel will in Bremen die Einführung in die Volkswirtschaftslehre mitmachen. Der 18-Jährige möchte später einmal Betriebswirtschaft studieren. Für die Rechtswissenschaften hat sich Till Düren entschieden. Jeweils montags hat der 19-Jährige „Uni-Tag“, nimmt an Vorlesungen teil und engagiert sich in Arbeitsgruppen. Lehrer Kai Bonhagen zeigte sich überzeugt, dass beide den versäumten Stoff in Spasche schnell nacharbeiten werden.
Alexander Busch hatte sich erfolgreich an der Uni Oldenburg für ein Biologie-Studium beworben. Das wird der 19-Jährige aus Prinzhöfte aber vorerst nicht antreten, weil die Veranstaltungen nicht mit dem Stundenplan auf Spasche zu vereinbaren seien.
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Nach der Unruhe zum Ende des vergangenen Schuljahres, als sieben von 30 Lehrern der IGS vorzeitig gekündigt hatten, sei die Schule wieder in ruhigem Fahrwasser. Die Schulleitung hatte beschlossen, für ein Jahr die Klasse 11 auszusetzen. Vier Lehrerstellen seien inzwischen wieder besetzt und die Unterrichtsversorgung zu 100 Prozent gewährleistet, sagte Emler von Maydell. In Elternversammlungen wurde die veränderte Situation erläutert. Hier sei die Schulleitung größtenteils auf Verständnis gestoßen.
Emler von Maydell trat Gerüchten entgegen, wonach die Arbeit in der „Farmschule“, in der Schüler des 7. Jahrgangs an praktische Tätigkeiten herangeführt werden, durch die personellen Veränderungen leide. Im Gegenteil: „Die Farmschule soll eher ausgeweitet werden“, betonte der Geschäftsführer. Die Lehrer Oliver Lohrmann und Ingo Poth hätten sich bereiterklärt, die Farmschule zu betreuen. Auch Gärtner Gerold Schütte sei eingebunden. Die Schülerinnen und Schüler seien in Holzwerkstatt, im Gemüsegarten oder im Gewächshaus aktiv. Von montags bis donnerstags bereiten die Jugendlichen in der Lehrküche ihr Essen selbst zu. Die Stelle der Schulleitung, die derzeit kommissarisch von Klaus Kapell besetzt ist, werde zum 1. August 2019 ausgeschrieben.