Ganderkesee „Die ideale Technologie“, „das perfekte Medium“ – in Superlativen schwärmen am Dienstag die Vertreter der Ganderkeseer Katenkampschule und der Lebenshilfe Delmenhorst von ihrem neuesten Unterrichtsmaterial: fünf iPads, die Uwe Mork, Leiter des Privatkundenbereichs der Nordwest-Zeitung, mitgebracht hat.
Damit übernimmt die Katenkampschule jetzt eine Vorreiterrolle: Als erste Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung in Niedersachsen verwendet sie Tablet-Computer im Unterricht. Möglich wurde dies mit Unterstützung des Fördervereins der Schule, der Landbäckerei Tönjes in Ganderkesee und der NWZ -Stiftung, die gemeinsam die Kosten des Projekts in Höhe von rund 4400 Euro übernehmen.
Die Lernbedingungen und -leistungen von Schülern mit geistiger Behinderung lassen sich mit Tablets enorm verbessern – diese Erfahrung macht Nils Lion, der als Klassenleiter in der Katenkampschule die iPad-AG aufgebaut hat, schon länger. An seinem eigenen Gerät testet der Pädagoge ständig neue Lern-Apps und setzt sie im Unterricht ein. Die einfache Bedienung mit dem Finger auf dem Bildschirm, die motivierenden Aufforderungs- und Belobigungsfunktionen der Apps sowie die vielfältigen Darstellungs- und Kommunikationsmöglichkeiten machen iPads für Menschen mit Handicaps besonders geeignet.
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Vor allem auch zum Lernen: Dieser „Bildungsmarkt“ werde von Hard- und Softwareentwicklern gerade erst entdeckt, weiß Erwin Drefs, Geschäftsführer der Lebenshilfe, die Träger der Katenkampschule ist. Immer mehr Programme würden für Behinderte entwickelt. Nils Lion hat sich intensiv in die Materie eingearbeitet und verwendet im Unterricht einen „harten Kern“ von etwa zehn Apps – es gibt aber unzählige mehr. Da werden Buchstaben mit dem Finger zu Wörtern zusammengeschoben oder Symbole angetippt, die erklärende Bilder und Videos öffnen. In Musik oder Sachkunde kann die „digitale Tafel“ ebenso zum Einsatz kommen.
Schulleiterin Dr. Edith Aschenbrenner ist „hammermäßig stolz“, dass an der Katenkampschule mit den Tablets jetzt Pionierarbeit geleistet werden kann. Nils Lion wird zunächst das Kollegium an dem neuen Medium schulen, Drefs und Aschenbrenner denken aber auch an Kooperationen mit anderen Förder- oder auch Grundschulen. Uwe Mork, der schon viele Schulen in der Region mit iPads ausgestattet hat, rät dazu, die Eltern mit einzubeziehen. Da nickt auch Birgit Gödeker vom Förderverein, deren Tochter oft auf dem Smartphone mit Apps arbeitet: „Das macht ihr Spaß – und sie macht große Fortschritte!“