Gesang verbindet – das weiß auch der Landfrauenchor aus Harpstedt-Heiligenrode. Seit einigen Jahrzehnten ist er befreundet mit dem Unterallgäuer Bäuerinnenchor aus dem Landkreis Mindelheim (Bayern). Das jüngste Treffen der beiden Chöre fand jetzt allerdings weder in Harpstedt noch in Mindelheim statt – sondern in Fulda. Warum? Keiner der beiden Chöre wollte die weite Reise auf sich nehmen, um den befreundeten Chor zu besuchen. So einigten sie sich, sich sozusagen auf der halben Strecke zu treffen. Auch wurde diesmal darauf verzichtet, die Ehemänner mitzunehmen.
Die 20-köpfige Landfrauen-Gruppe reiste mit der Bus an, die 15 Sängerinnen aus dem Landkreis Unterallgäu kamen mit der Deutschen Bahn. Groß war die Wiedersehensfreude. Nach dem Einchecken im Hotel wurde eine gemeinsame Stadtführung in Fulda unternommen. Rege Gespräche wurden dann beim Abendessen geführt und natürlich Erinnerungen ausgetauscht. Klar, dass auch gesungen wurde. Jeder Chor trug etwas für den jeweils anderen vor, aber viel Spaß machte auch das gemeinsame Singen.
Eine Busrundfahrt durch die Rhön führte zur Gedenkstätte „Point Alpha“ an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Während einer Führung wurden die Sängerinnen umfassend über die Geschichte der Grenze und ihre Auswirkungen informiert. Ein kurzer Spaziergang wurde auf dem ehemaligen Kolonnenweg unternommen, dabei schauten sich die Sängerinnen die gegenüberstehenden Wachtürme der amerikanischen Soldaten und der ostdeutschen Grenzer an. So machten die Chöre ihre „Grenzerfahrung“ und erlebten Geschichte hautnah. Ein weiteres Ziel: die Wasserkuppe. Bei einem abendlichen Beisammensein tauschten die Chorleiterinnen Linde Wessel vom Landfrauenchor und Irmgard Maier vom Unterallgäuer Bäuerinnenchor Gastgeschenke aus und kamen überein, ein solches Treffen der Chöre zu wiederholen. Schwer fiel allen der Abschied, als die Harpstedterinnen ihren Bus bestiegen.
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Um ein Zusammentreffen mit Bayern ging es nicht nur bei den Landfrauen, sondern auch beim Harpstedter Bürgerschützenfest. Der Hintergrund: Beim Gildefest in Wildeshausen hatte das Hohe Gildegericht vermerkt, Bayern und andere Landsleute nach Harpstedt zu schicken. Kommentar: „Die nehmen dort alles auf.“ Das wollten die Bürgerschützen nicht unkommentiert lassen. „Wir Bayern feiern eh lieber hier in Harpstedt als in Wildeshausen“, sagte Wolfgang Krössing, seines Zeichens Harpstedter und Bayer zugleich. Oberst Rolf Ranke und Hauptmann Uwe Schmidt, Oberleutnant Jürgen Mahlstedt und Maik Bitter vom II. Rott schlossen sich dem vollends an.