PHIESEWARDEN „Ein Dorf ohne Schule ist zum Sterben verurteilt“, sagt Lutz Schubert. Diskussionen um die Zukunft der Grundschulen in Nordenham haben bei dem 47 Jahre alte Sozialdemokraten zum Entschluss geführt, zehn Jahre nach seinem Ausscheiden wieder für den Stadtrat zu kandidieren. Der Phiesewarder will sich dafür einsetzen, dass die Grundschule in Phiesewarden so lange erhalten bleibt, wie das pädagogisch sinnvoll ist. Denn wenn die Schule geschlossen wird, geraten seiner Einschätzung nach langfristig auch der Kindergarten und die Turnhalle im Dorf in Gefahr.
Von 1991 bis 2001 gehörte Lutz Schubert dem Stadtrat bereits an. Aus familiären Gründen war er ausgeschieden. Bei der jetzigen Kommunalwahl schnitt er besser als zuvor ab. Mit 352 Stimmen landete Lutz Schubert im guten Mittelfeld der gewählten SPD-Bewerber. Das hat ihn sehr gefreut.
Vertreter Phiesewardens
Ursächlich seien vermutlich sein hoher Bekanntheitsgrad in Phiesewarden und die Tatsache dass die Phiesewarder nach dem Ausscheiden von Uta Elb wieder im Stadtrat vertreten sein wollen.
Der gebürtige Nordenhamer ist zunächst in Einswarden und ab der dritten Klasse in Phiesewarden aufgewachsen. Zwei Jahre hatte er in Blexen gewohnt, bevor er 1994 mit seiner aus Brake stammenden Ehefrau Ilse 1994 in Phiesewarden ein Eigenheim baute. Hier könne man ruhig und sicher wohnen. „Für Kinder ist es ideal. Jeder im Dorf hat ein Auge auf sie. Leider ist aber das Dorfleben nicht mehr so intakt wie früher.“
Die Probleme zunehmender Überalterung gehören für Lutz Schubert zu den vordringlichen politischen Themen. Mobile Kaufmannsläden und/oder Bringe- und Holedienste seien wünschenswert. Vorstellbar sei für ihn auch, in leer stehenden Räumen der Phiesewarder Grundschule altengerechte Wohnungen einzurichten. Für die zwei komplett leer stehenden Obergeschosse könne ein Fahrstuhl eingebaut werden. Ein Investor müsse gefunden werden.
Die Familie steht für den Vater von drei Kindern an erster Stelle. Erst dann kommt die Arbeit in der Partei und im Rat. Zudem macht sich Lutz Schubert gerne in Haus und Garten nützlich.
20 Jahre in Partei aktiv
Seit mehr als 20 Jahren gehört das aktive Mitglied im Ortsverein der SPD an. Das sei die Partei, die dem Arbeiter nahe steht. Und Phiesewarden sei nach wie vor eine SPD-Hochburg. „Ich gehe nicht unbedingt für die SPD auf, weiß auch nicht, ob ich mich mit allem abfinden kann, was im Bund an Politik gemacht wird, aber die Grundrichtung als Arbeitnehmerpartei stimmt für mich auch heute noch.“
Seit etwa 20 Jahren ist der Fluggerätmechaniker Vertrauensmann der IG Metall für die Klebewerkabteilung im Einswarder Werk von Premium Aerotec.
20 Jahre war Lutz Schubert in der Feuerwehr aktiv. Zehn Jahre war er Vorsitzender des von ihm mitgegründeten Bürgervereins Phiesewarden – bis der Verein zum Ruhen gebracht wurde. „Viele im Dorf wünschen sich schöne Veranstaltungen, an der Mitarbeit hapert es aber oft.“
Seit drei Jahren engagiert sich Lutz Schubert als eines von fünf gleichberechtigten Vorstandsmitgliedern im Sportverein Phiesewarden.
Lutz Schubert will bürgernahe Politik im Stadtrat betreiben. „Ich sehe mich als Bürgervertreter. Ich bin und will ein Sprachrohr der Bürger sein und nicht ein Politiker, der das Volk schon weitgehend vergessen hat.“