Oldenburg Dass Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund häufiger sprachliche Probleme haben, als etwa das Arzt-Töchterchen, das nachmittags Geige spielt und jeden Abend vorgelesen bekommt, ist nicht weiter verwunderlich. Auch dass Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien eher Zugang zu Smartphones, Fernsehern und Spielekonsolen als zu Büchern und Brettspielen haben, mag so sein. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass vermeintlich benachteiligte Kinder im Grunde genommen die gleichen Chancen haben wie der Nachwuchs aus dem Bildungsbürgertum.
Natürlich kann man argumentieren, dass nicht jeder das Geld hat, seinen Kindern etwa kostspieligen Musikunterricht zu finanzieren. Aber Liebe, Zuneigung und sich um die eigenen Kinder zu kümmern, kostet zwar Mühe und Zeit, aber kein Geld.
Es ist vielmehr unbezahlbar, seine Kinder aufmerksam auf dem Weg ins Leben zu begleiten, ihnen Rückhalt und Orientierung zu geben und Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu gehört auch, sie sprachlich ebenso wie motorisch zu fordern und zu fördern und sie regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen, damit Auffälligkeiten rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.