Lohne Zufrieden schauen die Verantwortlichen vom Industrie-Museum Lohne, Ulrike Hagemeier und Benno Dräger, auf das Ergebnis. Das Museum hat in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie in Hannover wieder einen Konservierungsvorgang erfolgreich abgeschlossen. Anvertraut worden war den Restauratoren ein Baumstammbrunnen, der auf 273 vor Christus datiert wird.
Das Besondere ist, dass er aus zwei Teilen besteht, die mittels Holzdübeln zusammengefügt wurden. Der Brunnen gehörte zu einem großen eisenzeitlichen Langhaus im heutigen Nordhorn und wurde im Rahmen des Neubaus der Nordumgehung der Stadt bei einer großflächigen Grabung entdeckt.
Das Industrie-Museum Lohne betreibt seit dem Jahr 2004 die Konservierung in einem 3000 Liter fassenden Metallbehälter mit 2000 Litern Zuckerlösung. Die Umwälzung der Flüssigkeit mittels einer Hochleistungspumpe, UV-Behandlung, Filtern von Schwebstoffen, Dichtemessungen und Ermittlung des pH-Wertes sowie exakte Konservierungsprotokolle seien regelmäßig angesagt gewesen, so die Verantwortlichen. Die Anlage wurde von Industrie- und Handwerksbetrieben in Einzelmodulen dem Museum gespendet.
Vor allem Bohlen aus historischen Wegen werden im Magazin des Museums am Südring behandelt. Die ältesten Nasshölzer sind circa 6500 Jahre alt. Der Holzkastenbrunnen, der vor dem Bau der Mehrzweckhalle 2016 an der Vechta Straße bei einer archäologischen Grabung geborgen wurde, wird auch in Lohne konserviert. Die Funde und Befunde lassen für den Brunnen (1,26 Meter mal 1,26 Meter) eine Datierung ins Hoch- bis Spätmittelalter annehmen, heißt es vom Museum. Für eine exakte Festlegung müsste eine dendrochronologische Untersuchung erfolgen. Der Gesamtvorgang der Konservierung mit vorheriger Wässerung dauert je nach Stärke der Hölzer bis zu zwei Jahre.