Bremen /Köln /Chicago Mit ausgebreiteten Armen und einem Lächeln im Gesicht lief Jan Knutzen die letzten Meter durch die Bremer Innenstadt. Kurz vor der Ziellinie ballte das Lauf-Ass aus Varel noch einmal die Fäuste, bevor der obligatorischen Griff an den Stoppknopf seiner Uhr folgte. 2:27:02 Stunden benötigte der 29-Jährige von der SG Lemwerder für die 42,195 Kilometer lange Strecke. Zum ersten Mal seit sechs Jahren schaffte der Sieger des Bremen-Marathons die Strecke damit unter 2:30 Stunden.
Seine Bestzeit von 2:25:36 Stunden, die er im Frühjahr bei den Deutschen Meisterschaften in Düsseldorf aufgestellt hatte, verpasste er damit um knapp anderthalb Minuten. Allerdings lief Knutzen in Bremen auch sehr lange vornweg: Auf den zweitplatzierten Jan Rutsch aus Hannover (2:30:06) hatte Knutzen im Ziel drei Minuten Vorsprung, auf den gerade von einer Verletzung wiedergenesenen Oliver Sebrantke (LC Hansa Stuhr 2:40:21), der den Bremen-Marathon bereits mehrmals gewonnen hatte, sogar mehr als 13 Minuten.
Ein beachtliches Marathon-Debüt feierte indes Tobias Blum vom LC Rehlingen in Köln. Der 23-Jährige setzte sich am Rhein in 2:16:57 Stunden gegen den Polen Marcin Blazinski (2:20:06) durch. „Das Rennen war härter, als ich mir vorgestellt habe. Bis 30 Kilometer war es sehr gut, aber dann hat es sich gezogen“, sagte Blum.
Ein starkes Halbmarathon-Rennen lieferte in Köln Alina Reh ab. Die 21-jährige Ulmerin steigerte ihre deutsche U-23-Bestleistung auf 1:09:31 Stunden. Reh ist erst die achte Deutsche, die über diese Distanz die 70-Minuten-Marke unterbieten konnte. Zuletzt war in Sabrina Mockenhaupt im Jahr 2009 eine deutsche Läuferin schneller.
Großbritanniens Ausnahmeläufer Mo Farah hat indes den Chicago-Marathon gewonnen und mit 2:05:11 Stunden einen Europarekord aufgestellt. Der 35-jährige Brite verbesserte am Sonntag die vom Norweger Sondre Moen im Dezember 2017 aufgestellte Bestmarke um 37 Sekunden.