Bremen Drei Konzerte mit syrischen Exil-Musikern zählen zu den Höhepunkten des ersten syrischen Kulturfestivals, das an diesem Freitag in Bremen startet. „In diesem Umfang gab es so etwas noch nicht in Deutschland“, sagte die Organisatorin und Vorsitzende des neu in der Hansestadt gegründeten syrischen Exil-Kulturverein (Seku), Jasmina Heritani. Das Festival wolle den Reichtum der syrischen Kultur jenseits von Krieg und Zerstörung zeigen.
Bis zum 19. August ist ein Programm geplant, zu dem neben den Konzerten eine Ausstellung mit Werken und Kalligraphien des syrischen Künstlers Ahmad Salma gehören. Außerdem sind Workshops, zweisprachige Lesungen und Diskussionen geplant, weiterhin sind Filme und Fotos zu sehen.
Ermutigt vom Erfolg des „Syrian Expat Philharmonic Orchestra“, das vor einem knappen Jahr mit syrischen Exil-Musikern im Alten Sendesaal von Radio Bremen auftrat und das Publikum zu Ovationen hinriss, haben sich die Organisatoren an die Arbeit gemacht. Bei den Konzerten ist das Orchester wieder zu sehen, genauso wie der syrische Pianist Aeham Ahmad und die Gruppe „Broukar“. Das fünfköpfige Ensemble wurde 2007 in Damaskus gegründet und führt die Zuschauer zusammen mit einem Derwisch-Tänzer in arabische Sufi-Traditionen ein.
Ein weiterer Höhepunkt sei die Lesung „Wächter der Lüfte“ von Rosa Yassin Hassan mit den beiden Schauspielern Astrid Kramer und Hans Heller („Polizeiruf 110“), hieß es. „Das Festival soll syrischen Künstlern auch eine Plattform bieten, in ihren Bildern, Geschichten und ihrer Musik nicht nur auf ihre persönliche Geschichte, sondern auf das Schicksal ihres Landes, aufmerksam zu machen“, ergänzte Heritani.