Cannes Acht Jahre ist es her, dass ein deutscher Film beim Festival Cannes im Wettbewerb lief. Das war damals „Palermo Shooting“ von Wim Wenders. Gewonnen hat er nichts – überhaupt ist der deutsche Film beim weltweit wichtigsten Filmfestival seit Langem wenig erfolgreich. Das könnte sich nun ändern: Bei der 69. Festivalausgabe, die an diesem Mittwoch startet, geht Maren Ade mit ihrem Werk „Toni Erdmann“ ins Rennen um den Hauptpreis, die Goldene Palme. Sie konkurriert dort mit so namhaften Regisseuren wie Asghar Farhadi, Jim Jarmusch, Ken Loach und Sean Penn.
Im Wettbewerb um die Goldene Palme konkurrieren in diesem Jahr 21 Beiträge. Dazu gehören wie immer viele bekannte Altmeister: Der Spanier Pedro Almodóvar ist dabei, ebenso der US-Amerikaner Jim Jarmusch, der Brite Ken Loach, der iranische Oscar-Preisträger Asghar Farhadi und die zweifachen Palmengewinner aus Belgien, die Brüder Luc und Jean-Pierre Dardenne. Sean Penn wechselte einmal mehr auf den Regiestuhl und bringt mit „The Last Face“ ein Liebesdrama mit Javier Bardem und Charlize Theron im krisengeschüttelten Libyen an die Côte d’Azur.
Als eine von drei weiblichen Filmemacherinnen ist die Deutsche Maren Ade mit „Toni Erdmann“ dabei. Die 39-Jährige gewann bei der Berlinale 2009 bereits den Silbernen Bären für das Beziehungsdrama „Alle Anderen“, nun legt sie eine Tragikomödie um eine komplizierte Vater-Tochter-Beziehung vor.
Wer am 22. Mai mit den Hauptpreisen nach Hause fahren darf, wird die Jury um Oscar-Preisträger George Miller („Mad Max: Fury Road“, „Happy Feet“) entscheiden. Ein deutscher Filmemacher durfte zuletzt 1984 jubeln. Damals wurde Wim Wenders für „Paris, Texas“ mit der Goldenen Palme geehrt. Der letzte Erfolg einer Frau liegt nicht so lange zurück: 1993 triumphierte die Neuseeländerin Jane Campion mit „Das Piano“ – die bisher einzige Goldene Palme für eine Filmemacherin.
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