Böhmen: Der Herzinfarkt ist häufig für die Patienten und auch die Angehörigen gleichermaßen ein Schock. Es kommen viele Fragen und Zweifel auf. Schon aus diesen Gründen ist es sinnvoll, dass die Patienten direkt von der Akut-Klinik in die Reha-Klinik wechseln. In geeigneten Fällen kann die Behandlung durch die Reha-Klinik auch ambulant erfolgen.
Böhmen: Bei der Ankunft erfolgt eine Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Risikofaktoren sowie eine Befragung, um mögliche Ängste und Depressionen sofort zu erkennen. Dann werden mit dem Patienten die Reha-Ziele besprochen, die etwa bei einem alten allein lebenden Menschen andere sind als bei einem jungen Menschen, der wieder eine schwere körperliche Arbeit aufnehmen möchte. Die Ziele werden gemeinsam mit dem Therapeutenteam erarbeitet, zu dem unter anderem Sport-, Physio- und Ernährungstherapeuten sowie Psychologen gehören.
Böhmen: Dies ist relativ selten, kommt aber vor. Da ist es ein großer Vorteil, dass das Reha-Zentrum als Teil des Universitären Herzzentrums Oldenburg einen Partner auf der anderen Straßenseite hat, der über eine invasive Kardiologie sowie Herzchirurgie verfügt.
Böhmen: Die akute Herzkatheteruntersuchung im Infarkt ist lebensrettend und sicherlich die beste Behandlung, die man sich als Infarkt-Patient wünschen kann. Es wird dadurch aber nicht die eigentliche Erkrankung behandelt, sondern ein oder mehrere kranke Gefäße. Die eigentliche Erkrankung, die Arteriosklerose, wird dann im Wesentlichen im Reha-Zentrum angegangen, indem nachgeforscht wird, was für den jeweiligen Patienten das entscheidende Risiko ist. Es wird besprochen und zielgerichtet durch die jeweiligen Therapeuten behandelt bzw. die Patienten informiert und angeleitet. Dies führt dann nachweislich zu einer deutlichen Verbesserung von Lebensqualität und Lebenserwartung.