Wefers : Es gibt drei große Herausforderungen für alle Führungskräfte: Die Komplexität nimmt immer weiter zu. Die Märkte verändern sich immer schneller. Und: Es kommt zu einer immer größeren Arbeitsverdichtung.
Wefers : Die zeitlichen und emotionalen Belastungen bei Führungskräften nehmen immer mehr zu – was auch die Statistiken zu psychischen Erkrankungen zeigen. Neben allen Führungstools, um als Führungskraft seine Mitarbeiter und Teams voran zu bringen, gewinnt heute die Fähigkeit der Selbstreflektion und des Selbstmanagements einer jeden einzelnen Führungskraft eine neue Bedeutung. Die Fähigkeit zur Selbstführung ist heute Voraussetzung für den gekonnten Umgang mit Druck.
Wefers: Bei vielen meiner mittelständischen Kunden beobachte ich, dass sich diese im harten Verdrängungswettbewerb befinden. Zahlreiche Veränderungen kommen auf Führungsmannschaft und Mitarbeiter zu: Digitalisierung, Organisationsoptimierungen, Leistungsverdichtung, Marktveränderung oder Innovationsdruck. Altbewährtes bricht weg, neue Umsätze und damit neue Geschäftsfelder müssen aufgebaut werden. Aus Erfahrung weiß ich, dass man die persönliche mentale Stärke von Führungskräften trainieren kann, damit diese neuen Herausforderungen gelassen und souverän begegnen. Die Programme kommen aus dem Spitzensport. Nach und nach halten sie Einzug in die Wirtschaft.
Wefers: Die Führungsmannschaft gerät immer mehr unter Druck, die Stimmung sinkt im Unternehmen. Jammern und Bedauern machen sich breit, so dass beschlossene Maßnahmen nicht zügig genug umgesetzt werden. Dadurch sinkt die Leistungskraft. Umgekehrt steigt der Krankenstand. Denkblockaden verhindern, dass Neues ausprobiert wird. Am Ende steigt die Fluktuation, denn gute Leute verlassen als erste das Unternehmen.
Wefers: Natürlich gibt es die, und das ist auch gut so. Denn ein Unternehmen braucht auf der einen Seite Hierarchie und klare Führung, und zugleich auf der anderen Seite Freiraum und Partizipation. Gerade in Transformationsprozessen ist es für das Management eine der größten Herausforderungen, diese beiden komplementären Führungsstile im Unternehmen zuzulassen und entsprechenden Raum zu geben. Reorganisation und klassisches Projektmanagement verlangen in der Umsetzung nach klarer Führung, wo hingegen Innovation nur durch Kooperation auf Augenhöhe im kreativen Freiraum entstehen kann.
Wefers : Ich glaube, dass in den nächsten Jahren die Bedeutung von Inhouse-Karrieren (Aufstieg vor Einstieg) größere Bedeutung zukommt. Für die Unternehmen bedeutet dies einen merklich erhöhten Aufwand im Trainingsbereich bei der Vermittlung von Fach-, Methoden-und Führungskompetenzen. Auch die Recruiting-Abteilungen werden zukünftig personell verstärkt werden müssen.
Wefers: Diese Frage hat mich schon vor 25 Jahren irritiert, bin ich doch selber „Zugereister“: Das Oldenburger Land und Weser-Ems haben einen großen Charme durch ihre Menschen, die Natur und die erfolgreiche Wirtschaftskraft. Schon immer war diese Region attraktiv. Aber natürlich ist Geschmack verschieden: Wer die Großstadt liebt, wird diese suchen.
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Wefers : Mir ist und war es immer eine Herzensangelegenheit, mein Erfahrungswissen zum Umgang mit neuen Herausforderungen und Geschäftsmodellwechsel an Führungsmannschaften in Trainings weiterzugeben. Ich komme aus einer Unternehmerfamilie im Textilbereich und mein Vater hat viermal neu aufgebaut. Schon als Kind habe ich erlebt, wie wichtig es ist, voller Zuversicht und Optimismus die anstehenden Herausforderungen anzunehmen. Eine starke innere Haltung der Menschen, allen voran die Führungsmannschaft einer Firma, entscheidet über einen erfolgreichen Turnaround. Denn letztendlich ist der Markt für alle gleich.