BERLIN Nicht nur, weil der designierte FDP-Vorsitzende Philipp Rösler aus Niedersachsen kommt, wächst das politische Gewicht des Nordens in der liberalen Partei. Auf dem kommenden Bundesparteitag in Rostock ab Freitag gehen noch weitere Spitzenämter an Niedersachsen. So wird der Hannoveraner Bundestagsabgeordnete Patrick Döring, ein Unternehmer mit Wurzeln in Stade, den bisherigen Bundesschatzmeister Hermann Otto Solms aus Hessen ablösen. Und für das Präsidium hält sich ein weiterer Kandidat aus Niedersachsen bereit: Christian Dürr. Der Ganderkeseer führt bereits die Landtagsfraktion der Liberalen in Hannover. In Berlin werden Dürr sehr gute Aussichten eingeräumt.
Für den FDP-Vorstand will die Europaabgeordnete Gesine Meißner kandidieren. Die Politikerin aus Wennigsen dürfte zwar in eine Kampfabstimmung gehen, aber zugleich werden ihr gute Aussichten eingeräumt, weil die Partei dringend Frauen in der Führung benötigt.
In der FDP-Bundestagsfraktion sind die Würfel schon gefallen. Hinter dem neuen Vorsitzenden Rainer Brüderle zieht Patrick Döring erneut als Vize in die Führung ein. Auch Claudia Winterstein aus Hannover behält ihr Amt als Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion.
Spannend könnte das Rennen um die drei Bundes-Vize der FDP werden. Dass die abgetretene Fraktionschefin Birgit Homburger als erste Stellvertreterin Röslers kandidiert, ist ebenso ausgemacht wie die Bewerbungen von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Bayern) und Holger Zastrow aus Sachsen. Doch jetzt hat auch der hessische Parteichef Jörg-Uwe Hahn seinen Hut in den Ring geworfen. Hier könnten die niedersächsischen Delegierten das Zünglein an der Waage sein.