Oldenburg „Derbysieg, Derbysieg“ schallte es aus den Kehlen von Kathrin Pichlmeier und ihren Teamkameradinnen des VfL Oldenburg, die mit neun Treffern beste Torschützin hatte die VfL-Handballerinnen nach dem 27:24-Heimerfolg gegen den Buxtehuder SV im Kreis versammelte, um dann ausgelassen jubelnd durch die kleine EWE-Arena zu springen. Mit einer enorm intensiven, fokussierten Leistung war dem VfL am Mittwoch der Überraschungscoup gegen den Tabellensiebten aus Buxtehude gelungen.
„Das war brutal wichtig“, betonte Co-Trainer Andreas Lampe, vor allem im Hinblick auf die 21:23-Heimniederlage gegen die Neckarsulmer Sportunion am Sonntag: „Da hatten uns schon einige wieder abgeschrieben. Jetzt sind wir zurück“, sagte Lampe.
Dass die Spielerinnen das nach der sonntäglichen Niederlage sowie dem ausführlichen Videostudium derselben absolut verinnerlicht hatten, war von Beginn an deutlich zu sehen. Sie spielten wie ausgewechselt, als hätten sie alle zwei Gänge höher geschaltet. „Wir haben heute alle gebrannt und 60 Minuten alles gegeben“, meinte Nationalspielerin Jenny Behrend: „Diese Power, dieses Kämpfen um jeden Ball, das hat am Sonntag gefehlt. So wie gegen Neckarsulm können wir uns nicht präsentieren.“
Auch Spielmacherin Myrthe Schoenaker fand das Auftreten ihrer Mannschaft „ganz anders als am Sonntag. Jede hat den Extra-Schritt gemacht, und wir sind hundertprozentig Richtung Tor gegangen. Das war der Unterschied“, meinte die Niederländerin, die selbst mehr als zuletzt den Abschluss aus dem Spiel heraus suchte und sich für ihren Mut mit sechs Feldtoren belohnte. Dazu verwandelte sie beide Siebenmeter.
In jeder Aktion 100 Prozent geben, das hatten Lampe und Chefcoach Bötel vom Team verlangt. „Wir wollten das Publikum auf unsere Seite kriegen“, sagte Lampe. Und das hat funktioniert, die Zuschauer feuerten ihre Grün-Weißen lautstark an und überbrachten nach dem Spiel freudestrahlende Gratulationen.
Dass Buxtehude lange noch bis zum 20:23 acht Minuten vor Ende in Schlagdistanz war, lag vor allem an Toren der 1. und 2. Welle. „Da waren wir zu langsam“, fand Schoenaker doch einen Schwachpunkt im Spiel des VfL. Doch der fiel am Ende nicht ins Gewicht, da auch die Abwehr sonst viele Angriffe der Gäste stoppte. „Wir sind 60 Minuten fokussiert geblieben – und Julchen hat toll gehalten“, lobte Schoenaker die VfL-Torfrau, die zahlreiche Bälle abwehrte und nur einen von vier Buxtehuder Siebenmetern ins Tor ließ.
Wie die VfL-Frauen es schaffen, diese Intensität auch in den kommenden Spielen zu zeigen, wusste Rechtsaußen Behrend auch nicht so genau. Ob es ihnen im nächsten Spiel beim Tabellenzweiten SG Bietigheim gelingt, die Leistung von Sonntag – oder die vom sensationellen 25:25 im Hinspiel in Oldenburg – zu wiederholen, zeigt sich am 7. März um 19 Uhr in Baden-Württemberg.