Frage: Wie verwendet die Universität jüngst von der Deutschen Forschungsgemeinschaft freigegebene 6,5 Millionen Euro?
Thiel: Das Geld ist für ein Graduiertenkolleg bestimmt, in dem sich Promovierende gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Thema beschäftigen. Inhaltlich geht es um die Neuromodulation. Dabei wird erforscht, mit welchen Methoden man das Gehirn so beeinflussen kann, dass langfristig Funktionsausfälle kompensiert werden können. Das ist für Patienten wichtig, die etwa infolge eines Schlaganfalls oder einer Parkinsonerkrankung in ihren motorischen oder kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt worden sind.
Frage: Gibt es schon Ergebnisse?
Thiel: Ja. Gerade im Bereich der motorischen Schlaganfall-Rehabilitation gibt es erste Erkenntnisse, dass sich mit der Neuromodulation eine Verbesserung der motorischen Funktionen erreichen lässt. Das Problem ist aber, dass bislang nicht jeder Patient profitiert. Es gilt also Verfahren zu entwickeln, mit denen man herausfinden kann, welche Stimulationsverfahren jeweils die beste Wirkung bringen.
Frage: Wann rechnen Sie mit Forschungsergebnissen?
Thiel: Das Ganze läuft über neun Jahre und ist ein andauernder Prozess. Der erste Forschungsabschnitt ist nach fünf Jahren beendet. Spätestens dann möchten wir erste belastbare Ergebnisse vorlegen, die einen Benefit für die Patienten bringen können.