Schlutter Auf die Straße gehen sollte Fred Bodendiek (alias Rainer Vosteen) mit seiner Kopfbedeckung vielleicht besser nicht. Seine Nachbarn haben sich zum Glück an das Nudelsieb mit zwei Antennen gewöhnt. Wie auch sonst sollte der liebestolle Landwirt sein Ziel erreichen, im Weltall für Nachwuchs zu sorgen. . .
Die neue Komödie der Speelkoppel Hoyerswege verspricht wieder allerlei schräge Charaktere und jede Menge Wortwitz. „Een Butler op’n Buurnhoff“ heißt der Dreiakter, den die Truppe innerhalb kurzer Zeit geprobt hat und nun zwischen dem 21. und 29. Juni sechsmal aufführt. Noch bis zum 6. April hatten vier der Akteure mit „De Neegste, bidde“ auf der Bühne gestanden. Sowie der letzte Vorhang gefallen war, ging es ans Textlernen. Dreimal pro Woche wird seither geprobt.
Aufgeführt wird das Stück – wie bei der Speelkoppel im Zwei-Jahres-Turnus üblich – unter freiem Himmel. Für das Freilicht-Theater darf die Gruppe abermals den Hof Hegeler in Schlutter als Kulisse nutzen. Kuddl Dührkop (Speelkoppel-Vorsitzender Herwig Kunst) ist Kleinbauer, aber Experte darin, EU-Subventionen einzustreichen. Das tut er allerdings nicht für sich selbst, sondern gewissermaßen für den guten Zweck – etwa für das neue Kirchendach von Pfarrer Udo Glaser (Herwig Kruse).
Kuddls Schwester Birthe (Hella Holldorf) hat an einem Preisausschreiben teilgenommen und hofft auf den zweiten Preis, eine Traktor-Reparatur. Tatsächlich gewinnt sie allerdings den Hauptpreis: einen Butler für eine Woche.
Der hochdeutsch sprechende Johann (erstmals dabei: Jörg Strodthoff) passt – auf den ersten Blick – so gar nicht ins eher rustikale Ambiente. Tatsächlich ist er es aber, der am Ende vieles wieder ins Lot bringt, was durch die liebestolle Magd Lore (Linda Timmermann), Nachbar Fred und die angekündigte Betriebsprüfung durcheinander geraten ist.
Sechsmal zeigt die Speelkoppel Hoyerswege ihr neues Stück, erstmals auch an einem Mittwoch. „Die Wochenend-Termine passten bei vielen Zuschauern nicht“, begründet Herwig Kunst die Neuerung. Vor der Aufführung am Sonntag gibt es wie gewohnt Kaffee und selbst gebackenen Kuchen fürs Publikum. Als Vorgruppe treten an allen Terminen die „Koppelkinner“, die Nachwuchs-Truppe der Speelkoppel, auf. Die Neun- bis 15-Jährigen knüpfen mit „Schiet op Göhte Punkt Twee“ an ihr voriges Stück an.
Gespielt wird übrigens in jedem Fall im Freien – einen Plan B für schlechtes Wetter gibt es nicht. „Wenn es zu sehr regnet, fällt die Vorstellung aus“, sagt Herwig Kunst. „Aber wir würden uns freuen, wenn sich die Zuschauer nicht voreilig auf ihre Wetter-Apps verlassen und einfach kommen!“