WILHELMSHAVEN WILHELMSHAVEN/RKV - Der VfL Oldenburg hat den Spitzenplatz in der Fußball-Niedersachsenliga eingebüßt. Am Sonntag unterlag das Team vor knapp 200 Zuschauern beim SV Wilhelmshaven II mit 1:2. Dabei fehlte den Oldenburgern im Angriff die Durchschlagskraft und insgesamt ein wenig der Biss – und das, obwohl sie ab der 57. Minute in Überzahl spielten.
Bei den Gästen fehlten in Christian Brüntjen und Christian Claaßen die beiden etatmäßigen Angreifer. Auf der anderen Seite standen in Diamesso, Famewo, Kolm, Conrad, Isailovic und Grundmann sechs Spieler, die am Sonnabend im SVW-Regionalligakader gestanden hatten. Das mochte VfL-Coach Frank Claaßen aber nicht als Grund für die Niederlage darstellen: „Wenn diese Sechs wirklich so gut wären, dann frage ich mich, warum sie beim Absteiger nicht in der ersten Mannschaft spielen“, sagte er.
Bereits nach zwei Minuten waren alle Überlegungen von VfL-Coach Frank Claaßen über den Haufen geworfen: Wilhelmshavens Josef Tuma verwandelte einen 20-Meter-Freistoß, den die VfL-Abwehr unhaltbar für Torhüter Wegmann abfälschte. Das schnelle Gegentor lähmte die Aktionen der Gäste, die in Durchgang eins aber noch drei Chancen zum Ausgleich hatten. Erst schoss Stephen Attoh einen indirekten Freistoß im SVW-Strafraum über das Tor (18.), dann scheiterte Mark Bury an SVW-Schlussmann Nassiri (44.), und ein 20-Meter-Freistoß von Henrik Bemboom blieb in der Mauer hängen.
Nach der Pause setzte sich das flotte, ausgeglichene Spiel fort – bis der Wilhelmshavener Stefan Conrad nach grobem Foulspiel die Rote Karte sah (57.). Claaßen „opferte“ Bury für Bitter und stellte auf eine Dreier-Abwehrkette um. Nun drängten die Grün-Weißen schon mit aller Macht auf den Ausgleich, als der zweite Treffer für den SVW fiel: Ein Freistoß kam auf Kolm, der sich gegen Wegmann durchsetzte und den frei stehenden Grundmann in der Mitte bediente (65.). Jetzt wurden die VfL-Angriffe beinahe wütend, doch mehr als Ferrullis Anschlusstreffer (81.) war nicht mehr drin.