Oldenburg Beim „Ostfriesland-Cup“ ermitteln derzeit 16 ostfriesische Fußball-Mannschaften den Turniersieger. Der Wettbewerb wird nicht mit einer vorgeschalteten Gruppenphase, sondern im K.o.-Modus ausgetragen. Die erste Runde ist das Achtelfinale (die ersten Partien haben bereits stattgefunden), das Endspiel findet am Sonntag, 30. August, in Leer-Loga statt.
„Wir wollen und müssen ein starkes Signal nach draußen senden, auch um den vielen anderen Vereinen Mut zu machen für einen Start in eine unvorhersehbare Saison 2020/21“, sagt Turnier-Mitinitiator Manfred Bloem von Frisia Loga. Denn wochen- und monatelang waren die Veranstalter wegen der Corona-Krise nicht sicher, ob und unter welchen Bedingungen das Turnier über die Bühne gehen kann. Aufgrund der Lockerungen, die die Landesregierung inzwischen verkündet hat, sind nun sogar Zuschauer möglich. So waren am Mittwochabend – unter Beachtung der Abstandsregeln – 380 Besucher in Firrel dabei, als Oberligist Kickers Emden durch ein 5:0 gegen Bezirksligist TuS Strudden das Viertelfinale erreichte. „Für uns alle sind diese Vorgaben eine große Herausforderung, aber gemeinsam werden wir diese meistern und – wie gesagt – ein positives Signal ins Land senden,“ sagt Bloem.
Die Turnierteilnahme ist attraktiv, der Wettbewerb ist dank Sponsoren-Unterstützung mit 20 800 Euro dotiert. Der Sieger erhält 7800 Euro, der unterlegene Finalist 3800 Euro – für Amateurclubs sind das stattliche Summen. Organisiert wird der „Ostfriesland-Cup“ von den Vereinen Grün-Weiß Firrel und Frisia Loga, die den ostfriesischen Fußball stärken und attraktiver machen wollen. Turnierfavorit ist Emden, das Team von Trainer Stefan Emmerling ist als Oberligist der klassenhöchste Teilnehmer. Hinzu kommen zwei Landes-, acht Bezirks- und fünf Kreisligisten.
Bei aller Eintracht unter den Teilnehmern im Bestreben, Ostfrieslands Fußball zu stärken, hatte es vor dem Turnier auch Streit gegeben. Landesligist Germania Leer hatte Ende Mai verkündet, dass sich der Club eine Teilnahme angesichts der (damals geltenden) Corona-Beschränkungen nur schwerlich vorstellen könne. Es sei „verantwortungslos“, so einen Wettbewerb durchzuführen. Bloem fühlte sich angegriffen und wies die Kritik zurück. Für die Leeraner ist das Turnier indes schon beendet. Im Achtelfinale verlor der Landesligist gegen den Bezirksligisten SF Larrelt mit 5:7 im Elfmeterschießen.
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