München Der deutsche Clásico begann für Hansi Flick gleich nach dem späten Torspektakel an seinem Jahrestag als Chefcoach des FC Bayern. „Die Vorfreude ist da“, verkündete der 55-Jährige, den nach dem nächsten Willensakt seiner unermüdlichen Dauersieger beim 6:2 (2:1) gegen Red Bull Salzburg auch die weiteren Entwicklungen im Vertrags-Theater um David Alaba nur am Rande interessierten. „Mir ist es wichtig, dass wir Ruhe in der Mannschaft und im Umfeld haben. Wir haben am Samstag ein schweres Spiel in Dortmund“, sagte er.
Für den Triple-Coach ist das Gebot der Stunde, den Zeitvorteil gegenüber Borussia Dortmund, das erst am Mittwochabend in der Champions League beim FC Brügge antrat, bestmöglich auszureizen. Das Auslaufen absolvierten die Münchner Profis darum noch im Regen in der Salzburger Arena. Nach der kurzen Busfahrt zurück nach München entließ Flick seine Vielspieler in einen freien Mittwoch.
Der Spitzenreiter geht nach dem furiosen Vier-Tore-Endspurt im deutsch-österreichischen Meisterduell mit breitester Brust in das Bundesliga-Topspiel beim punktgleichen Tabellenzweiten. „Wir wollten hier unbedingt einen Sieg, damit wir Selbstbewusstsein haben fürs Wochenende“, sagte Jérôme Boateng, der mit dem Kopfballtor zum 3:2 die Schlussoffensive einleitete. „Wir geben nie auf, wir wollen immer gewinnen“, sagte Boateng. Nach seinem Tor in der 79. Minute trafen Leroy Sané, Robert Lewandowski und Lucas Hernández noch fast im Minutentakt. „Salzburgs Festspiel endete fürchterlich“, titelten die „Salzburger Nachrichten“ fassungslos.
Flick startet nun mit einer grandiosen Zwölf-Monats-Bilanz von 44 Siegen in 48 Pflichtspielen und 160:41 Toren in sein zweites Jahr als Bayern-Coach. Der BVB war im November 2019 Flicks erster Gegner in der Bundesliga: Die Bayern triumphierten in München mit 4:0. „Wir waren sehr erfolgreich“, bewertete Flick bescheiden sein erstes, mit insgesamt fünf Titeln gekröntes Premierenjahr.