Hamburg Die Initiative HSV Plus plant einen Komplettumbau des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV. Ehemalige Profis sowie Schwergewichte aus Wirtschaft und Marketing wollen eine Umwälzung der Vereinsstrukturen spätestens ab dem 1. Juli umsetzen.
Dafür stellte Ernst-Otto Rieckhoff, geistiger Vater von HSV Plus, am Dienstag sein sechsköpfiges Kompetenzteam für den geplanten Aufsichtsrat vor. Zuvor allerdings muss die Strukturreform mit Ausgliederung und Umbildung der Profi-Abteilung in eine Aktiengesellschaft am Sonntag bei der Mitgliederversammlung des Vereins mit einer Dreiviertelmehrheit beschlossen werden.
Dem Rat sollen die Ex-Profis Thomas von Heesen und Peter Nogly sowie die Unternehmer Dieter Becken, Karl Gernandt, Felix Goedhart und Bernd Bönte angehören. Gernandt soll das Gremium als Präsident des Verwaltungsrats im Logistik-Unternehmen von HSV-Investor Klaus-Michael Kühne führen.
Sollte die Gruppe HSV Plus die Zustimmung erhalten, will das sechsköpfige Gremium möglichst bald mit der Arbeit beginnen. Dafür müsste das jetzige Gremium allerdings zurücktreten. Später soll der zweiköpfige Vorstand der Fußball-AG eingesetzt werden. Kandidaten dafür sind der frühere HSV-Spieler und -Manager Dietmar Beiersdorfer und das jetzige Vorstandsmitglied Joachim Hilke.
„Herr Beiersdorfer ist derzeit der einzige deutsche Fußball-Manager, der internationale Anerkennung genießt“, erklärte Gernandt. Die Gespräche mit dem Sportdirektor des russischen Erstligisten Zenit St. Petersburg seien so verlaufen, dass – Zitat Gernandt – „wir uns alle gegenseitig ganz nett finden“. Der jetzige HSV-Vorstandschef Carl Jarchow würde bei einer Umstrukturierung seinen Posten verlieren, ebenso Sportdirektor Oliver Kreuzer.