Cloppenburg Es ist für Sportler ja eh schon unangenehm, wenn sie auf die Hilfe einer anderen Mannschaft angewiesen sind. Wenn dieses andere Team dann noch der Tabellenletzte ist, der in 21 Spielen nur zwei Punkte geholt hat und ein Torverhältnis von 4:116 aufweist, fällt es schwer, nicht zu resignieren. Aber die Bundesliga-Fußballerinnen des BV Cloppenburg glauben an den VfL Sindelfingen und ihre Chance im Kampf gegen den Abstieg. Sie bauen darauf, dass das abgeschlagene Schlusslicht mit der desaströsen Bilanz einen Punkt beim MSV Duisburg holt, was ihnen im Falle eines Sieges im zeitgleichen Spiel beim SC Freiburg (an diesem Sonntag, 14 Uhr) den Klassenerhalt bringen würde. „Wir stehen mit anderthalb Beinen in der zweiten Liga“, sagt BVC-Trainerin Tanja Schulte. „Aber so lange noch nichts entschieden ist, kämpfen wir.“
Nach fünf guten Spielen in Folge sieht Schulte keine Notwendigkeit, ihre erste Elf zu ändern. Ändern müsse sich nur das Verhalten ihrer Spielerinnen in Zweikämpfen mit Sara Däbritz. Die Freiburger Stürmerin hat in dieser Saison schon zweimal das Siegtor gegen den BVC erzielt: Im DFB-Pokal-Viertelfinale, das der SC daheim 1:0 gewann, und im Hinspiel in Cloppenburg, das mit 2:1 an den Tabellenachten ging.
Gehen dürfte auf jeden Fall die ein oder andere BVC-Spielerin, wenn es nicht mehr zum Klassenerhalt reichen sollte. Fast alle Leistungsträgerinnen haben einen Vertrag, der nur für Liga eins gilt. Die Verhandlungen sind davon abhängig, ob sich Sponsor Albert Sprehe weiter engagiert. „Das klärt sich erst nach dem letzten Spieltag“, sagt BVC-Präsident Bernhard Dorissen.
Immerhin, die drei Polinnen Dominika Wylezek, Agnieszka Winczo und Marta Stobba sowie Kapitänin Eve Chandraratne, Imke Wübbenhorst und Daniela Löwenberg, die alle beruflich an die Region gebunden sind, können sich vorstellen, auch in Liga zwei für den BVC zu spielen. Trainerin Schulte will ebenfalls nicht unbedingt weg. Sie würde sich allerdings im Fall des Abstiegs „in der Hauptverantwortung“ sehen.
Auch an der Spitze der Liga herrscht Spannung: An diesem Sonntag (14 Uhr/NDR) fällt die Meisterschaftsentscheidung. Die Champions-League-Siegerinnen vom VfL Wolfsburg empfangen den einen Punkt besseren Spitzenreiter 1. FFC Frankfurt.