Varel Beratung am Schalter vor Ort: Das soll auch künftig bei der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) in Friesland im gewohnten Umfang möglich sein. Zumindest vorerst. „Wir haben derzeit keine Pläne für Filialschließungen auf dem Tisch liegen“, sagte Michael Thanheiser, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, am Montag in Varel.
In diesem Jahr setze das Unternehmen seine „nachhaltige Investitionsstrategie“ in den Filialen fort. „Jährlich sind zehn Projekte auf dem Reißbrett in Arbeit“, erläuterte Thanheiser, eines davon in Friesland. So werde die Räume in Roffhausen an einem 300 Meter entfernten Standort umgebaut. Die Eröffnung sei bis Mitte 2019 geplant. Darüber hinaus werde in diesem Jahr aber keine Filiale in Friesland fertiggestellt.
Dabei gehe das Konzept weg von den großen Schalterhallen. „Aufgrund des zunehmenden Online-Bankings benötigen wir mehr Beratungszimmer, um mehr Diskretion zu garantieren“, sagte Thanheiser. Denn neben den mobilen Zugangskanälen wie zum Beispiel die LzO-Businessline, die eine ständige digitale Erreichbarkeit montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr garantiert. „Wir habe eine hohe Akzeptanz bei den Kunden festgestellt, sagte Thanheiser.
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Für das Jahr 2018, zusammengesetzt aus sechs Monate Buchführung und sechs Monaten Prognose, rechnet die LzO mit Bruttoerträgen in Höhe von 240 Millionen Euro. Das sind 1,4 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. „Bei den Zinserträgen erzielen wir weniger Erträge“, begründete Michael Thanheiser.
Die Sach- und Personalaufwendungen lägen bei 155 Millionen Euro (+5,5 Millionen Euro). Das Plus liege laut Thanheiser an den neuen Tarifabschlüssen für die Mitarbeiter, den Kosten für die Regulatorik, also den verwaltungstechnischen Vorgaben der Politik, sowie den gestiegenen Investitionen. Somit ergebe sich ein Betriebsergebnis von 85,5 Millionen Euro (-7 Millionen Euro), und nach Abzug der Steuern ein verwendbarer Gewinn von 34 Millionen Euro. Das sind 6 Millionen Euro weniger als 2017. Dennoch zeigten sich Michael Thanheiser und Olaf Hemker, im LzO-Vorstand zuständig für das Firmenkundengeschäft, mit den ersten Halbjahr angesichts der „anspruchsvollen Zeiten für Banken“, sprich dem niedrigen Zinsniveau, „sehr zufrieden“.
Aufgrund von anhaltend günstigen Finanzierungskonditionen gab es in Friesland seit Jahresbeginn eine starke Kreditnachfrage der Privatkunden. So lagen die Neuausleihungen im privaten Wohnungsbaugeschäft mit 216 Millionen Euro um 5 Prozent über dem Vorjahreswert. „Das Neugeschäft bei den Konsumentenkrediten stieg um 20 Prozent auf 78 Millionen Euro“, sagte Thanheiser. Auch Grundstücke erschließe die LzO im Friesland rege. Zuwachsraten gab es bei der Vermittlungen von Immobilien (die Kaufumsätze stiegen um 16 Prozent auf 62 Millionen Euro). „Die Nachfrage ist in Friesland weiter sehr hoch.“
Seit Jahresbeginn schlossen die Kunden bei der LzO Bausparverträge im Volumen von 141 Millionen Euro ab (+ 11 Prozent), bei den Personenversicherungen stieg dieses um 9 Millionen Euro auf insgesamt 33 Millionen Euro (+39 Prozent). Auch der Absatz von Wertpapieren stieg kräftig auf 45 Millionen Euro (2017: 22 Millionen Euro).
Im Firmenkundengeschäft wurden laut Olaf Hemker neue Kredite in Höhe von 450 Millionen Euro zugesagt. Im Leasinggeschäft konnte ein Umsatz von 32 Millionen Euro erzielt werden.