SCHORTENS In der von der NWZ angestoßenen Debatte nach dem Schortenser Ratsbeschluss, künftig keine unangemeldeten Ton- und Bildaufzeichnungen von Ratssitzungen mehr zuzulassen, hat Schortens SPD-Fraktionsvorsitzender Udo Borkenstein ein Überdenken des Beschlusses angedeutet: „Vielleicht war das übereilt und nicht zu Ende gedacht“, erklärte Borkenstein am Donnerstag bei der Jahreshauptversammlung der Seniorenarbeitsgemeinschaft 60 plus im Bürgerhaus.
So seien live im Internet übertragene Ratssitzungen heute in immer mehr Kommunen üblich und ermöglichten Bürgern, die sich für Kommunalpolitik interessierten aber nicht vor Ort sein können, die Sitzung zu verfolgen und Entscheidungen besser zu verstehen. „Die Technik ist auch ein Schritt hin zu mehr Transparenz und Bürgernähe“, räumte Borkenstein ein.
Wie berichtet, hatte die neue Mehrheitsgruppe von SPD, Grünen und FDP auch mit Stimmen von CDU, BfB, Linken und UWG dem von den Grünen eingebrachten Antrag in der Ratssitzung zugestimmt. Einzig Rat-Neuling Prof. Dr. Günter Appel votierte dagegen.
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Borkenstein umriss zudem die neuen Koordinaten, an denen sich die SPD, nach 15 Jahren Opposition nun wieder in Regierungsverantwortung, orientieren wolle. Hauptanliegen sei, die Schulden der Stadt Schortens nicht weiter aufzublähen.
Zuvor hatte die alte und neue 60plus-Vorsitzende Renate Mögling vor gut 50 Teilnehmern ihren Jahresbericht gegeben und auf die vielen Aktivitäten und Informationsveranstaltungen für die Senioren zurückgeblickt. Besuche des TCN in Roffhausen und im Regionalen Umweltzentrum gehörten ebenso dazu wie die Schortenser Senioren-Stadtrundfahrt, Fahrten ins Miniaturwunderland nach Hamburg und nach Dresden.
Inhaltlich ging es bei den monatlichen Treffen mit Gastreferenten unter anderem um Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht, um Fragen zur Pflegeversicherung, um Mobilität im Alter, knappe Renten oder um das Seniorenservicebüro des Landkreises. Darüber hinaus werden immer wieder auch Themen aus den Stadtrat und dem Kreistag angesprochen, so Mögling.
Die monatlichen Treffen, an denen jeweils 50 bis 60 Senioren mit und ohne SPD-Parteibuch teilnehmen, werden nach der Weihnachtsfeier am 3. Dezember in der Accumer Mühle im neuen Jahr fortgesetzt.
Den SPD-Fraktionschef bat Renate Mögling, Wohnangebote für Senioren im Ortskern zu fördern. „Wir Alten wollen nicht in die Randbereiche“, sagte Mögling.
Die engagierte Vorsitzende führt seit 21 Jahren die von ihr mitgegründete AG 60plus – und war damals selbst noch einige Jahre von der „60“ entfernt. Neben Mögling wurden auch ihre Stellvertreter Arnold Daniels und Ingrid Krug sowie die Beisitzer Irene Minits und Christa Haines im Amt bestätigt. Als Verstärkung neu dabei ist nun Jens-Uwe Lütt.