Obenstrohe Noch nie gab es in der Fußball-Bezirksliga ein Derby zwischen dem TuS Obenstrohe und Heidmühler FC, das zugleich ein Kellerduell war. Gehörten die beiden Teams in den vergangenen Jahren fast durchweg zu den besten Teams dieser Spielklasse, ist es an diesem Sonntag aber nun soweit. Dann empfängt der Drittletzte Obenstrohe ab 14 Uhr den Viertletzten Heidmühle an der Plaggenkrugstraße – die Verfolger auf den beiden Abstiegsrängen dicht im Nacken.
Nimmt man die Ergebnisse der vergangenen Wochen, dann treffen in dieser Partie Not gegen Elend aufeinander. Grund: Das TuS-Team hat aus den letzten vier Spielen bei einer mageren Bilanz von 7:16 Toren lediglich einen einzigen Punkt geholt. Noch heftiger erwischte es die HFC-Elf, die nach vier Niederlagen in Folge eine desaströse Trefferstatistik von 6:21 Toren aufweist.
Vor Selbstbewusstsein strotzt also keine der beiden eigentlich spielstarken, in dieser Saison aber extrem schwächelnden Mannschaften. Nun hoffen beide im direkten Aufeinandertreffen auf einen Befreiungsschlag.
„Natürlich sprechen die letzten Ergebnisse für keines der beiden Teams. Auch deshalb werden wir am Sonntag keinen schönen Fußball erleben“, prognostiziert TuS-Coach Rainer Kocks: „Umso mehr erwarten wir von unserer Mannschaft, dass sie fightet und rackert. Gerade zu Hause müssen drei Punkte das Ziel und die Aufgabe sein, egal wie sie dann am Ende zustande kommen.“
Auch Daniel Oleksyn, Trainer des Heidmühler FC, erwartet im Derby alles andere als spielerischen Glanz: „Wille, Einsatz-, Lauf- und Kampfbereitschaft – das sind die Tugenden, die wir am Sonntag brauchen. Denn das einzige, was in der aktuellen Situation zählt sind Punkte.“
Während die Obenstroher in der Vorwoche bei Spitzenreiter SV Wilhelmshaven mit 1:4 klar den Kürzeren zogen, erlebte der HFC im Kellerduell gegen den FC Hude ein 0:5-Heimdebakel. Daraufhin wurde unter der Woche im Training bei einer Aussprache Tacheles im Klosterpark geredet. „Da hatte sich einiges aufgestaut“, erläutert Oleksyn: „Daher haben wir mal die Köpfe zusammengesteckt, die Fakten auf den Tisch gepackt und dabei auch mentale Sachen besprochen.“
Zudem zog der HFC-Coach in den drei Trainingseinheiten unter der Woche vor dem Derby der Enttäuschten noch einmal die Intensität an: „Es wird Zeit, dass wir wieder in die richtige Einstellung kommen, uns den Biss erarbeiten und uns vor allem im Zweikampfverhalten steigern.“ Während Serhat Tayan seine Rotsperre abgesessen hat und Sonntag wieder in den HFC-Kader zurückkehrt, fallen andere Leistungsträger weiterhin verletzt aus.
Auch beim TuS werden seit Wochen wichtige Stützen im Team schmerzlich vermisst. „Ich hoffe, dass wir am Sonntag zumindest ein paar mehr Leute zur Verfügung haben als zuletzt“, sagt Kocks, der zwecks personeller Aushilfen sicherheitshalber aber auch schon Kontakt zur Zweiten aufgenommen hat.