Carolinensiel Das Meer ernährt die Menschen durch Fischfang und Handel. Gleichzeitig mussten sie lernen, mit dessen Gefahren umzugehen: In diesem Jahr befasst sich das Deutsche Sielhafenmuseum Carolinensiel mit der Gefahr, die von der See ausgeht: „Der Tod und das Meer – Leben mit der Gefahr“ ist der Titel „einer Sache, die wir so häufig auch nicht machen“, sagt Museumsleiter Manfred Sell.
Zu sehen sind Gemälde von Schiffsuntergängen aus verschiedenen Jahrhunderten, aber auch Exponate wie ein Bullauge der „Wilhelm Gustloff“, die 1945 in der Ostsee sank, eine Schiffsuhr mit der Todes-Inschrift von Kapitän Ulfers von 1884 oder auch eine Weinflasche, die um 1883 von dem verunglückten Dampfer „Cimbria“ geborgen wurde.
Spektakuläre Schiffsunglücke wie die Strandung des Auswandererschiffes „Johanne“ 1854 vor Spiekeroog, der Untergang des Luxusdampfers „Titanic“ 1912, der „Wilhelm Gustloff“ 1945 oder des Segelschulfschiffs „Pamir“ 1957 haben sich tief im Gedächtnis der Menschen verankert. In der Sonderausstellung im Sielhafenmuseum wird gezeigt, wie Seenot und Schiffbruch in Kunst, Geschichte und Kultur verarbeitet werden.
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Es geht um Warten, Hoffen, Trauer und Erinnerung, um Wellenberge und Totentanz, um Seefahrt als Lebensweise und um regionale Aspekte, betonten Dr. Heike Ritter Eden, Birgit Klein und Manfred Sell vom Sielhafenmuseum. Historische Objekte, Dokumente, Filme und Hörbeiträge berichten über persönliche Schicksale.
Unter den 102 Exponaten befinden sich Leihgaben von 15 verschiedenen Museen und Privatpersonen. Darunter sind Beiträge des Flensburger Schifffahrtsmuseums, des Altonaer Museums, aus Dänemark, aus Cuxhaven, aus Husum und der Poppe-Folkerts-Stiftung. Die Ausstellung entstand aus einem Gemeinschaftsprojekt des Flensburger Schifffahrtsmuseums und der Grafiksammlung „Mensch und Tod“ am Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Die Sonderausstellung wurde im November 2012 in Flensburg eröffnet und von Mai 2013 bis Januar 2014 im Altonaer Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Hamburg gezeigt. Nach Carolinensiel geht die Wanderausstellung 2015 nach Cuxhaven und nach Rostock.
Was auf den Bildern zu sehen ist und die Geschichte der Exponate werden in Texten erläutert. Diese haben zwölf Schülerinnen der Jahrgangsstufe 11 der Alexander-von-Humboldt-Schule geschrieben. Sie nahmen an einem Kooperationsprojekt „Der Tod und das Meer“ des Sielhafenmuseums teil. Die Schülerinnen setzten sich mit Schiffsunglücken an der ostfriesischen Küste, Küstenschutz, versunkenen Dörfern und Seenotrettern auseinander.
Im Rahmen der Sonderausstellung sind in Carolinensiel Vorträge und Krimilesungen vorgesehen. Die organisiert das Sielhafenmuseum gemeinsam mit der Carolinensieler Kurverwaltung und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Mit dabei werden lokale Seenotretter beispielsweise aus Horumersiel sein.
Über die Ausstellung im Sielhafenmuseum informiert ein Katalog. Das 168 Seiten starke Werk kann für 19,90 Euro in der Ausstellung im Sielhafenmuseum erworben werden.