Jever Jevers älteste Pütt ist vermutlich die Drostenpütt Ecke Drostenstraße/Am Wall, denn ältere Püttachten meldeten sich bislang nicht. Das berichtete Wübbo Büschenfeldt am Montagabend beim Treffen der Baptistengemeinde am Elisabethufer zum Püttbier.
Im 3. Püttbuch, das im Schlossarchiv abgelegt ist, steht auf der ersten Seite: Der Beginn des ersten Püttbuchs war 1716. Wübbo Büschenfeldt hatte am 18. September 2013 das 3. Püttbuch der Püttacht aus dem Schlossarchiv für die Chronik der neuen Püttacht geholt und schon beim Anlesen die Notiz entdeckt.
Püttmeister Duden übernimmt zur Einleitung des 3. Püttbuchs aus dem 1. Püttbuch: Der Beginn des 1. Püttbuchs war 1716. In diesem Buch wird auch ausführlich vom Brand der Stadtkirche von Jever 1728 berichtet. Die Brunnenverordnung von 1756 wurde auch in dieses Püttbuch eingeheftet. Das 1. Püttbuch wurde 84 Jahre lang – bis 1800 – geführt. 1801 begannen die Aufzeichnungen im 2. Buch, die ab 1959 im 3. Buch weitergeführt wurden. Seit 2012 wird ein 4. Püttbuch geführt.
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Im September 2012 übernahm die Baptistengemeinde Jever auf Bitten der Stadtverwaltung die Patenschaft und die Verantwortung für die Drostenpütt. Die bisherige Püttacht hatte sich aus Altersgründen aufgelöst. Die Mitglieder der Baptisten-Gemeinde fanden das historische Bauwerk in einem jämmerlichen Zustand vor. Deshalb wurde das Kleinod von „Pumpentechniker“ Wübbo Büschenfeldt und Klempnermeister Otto Foken repariert – und seitdem fördert der Brunnen wieder Wasser. Malermeister Erwin Früsemers gab der Pütt den passenden Anstrich.
Das Püttbier der Baptistengemeinde weicht vom Ritual der üblichen Püttachten ab – es wird mit den Familien und Kindern und Nachbarn im Bethaus mit einer Andacht gefeiert. Gregor Helms, langjähriger Gemeindepastor, stellte in seiner Kurzpredigt über Mose 1,21 das Wort Gottes und das Wasser als Lebenselixier der Menschen dar. Verzweiflung und Angst machen Menschen häufig blind für die Hilfe in der Nähe.
Ein Laternenumzug führte danach zur Pütt, wo Püttmeister Hermann Schmidt in sein Amt eingeführt wurde. Mit Imbiss und alkoholfreiem Punsch endete das Zusammensein der Teilnehmer um die 304 Jahre alte Pütt im Bethaus.