Jever „Frauenstimmen im Evangelischen Gesangbuch“: Das ist Thema der neuen „Akademie am Vormittag“, die am 24. Februar in Jever startet. Im Mittelpunkt stehen Lieder, die von Frauen getextet wurden.
Rund 30 Lieder im aktuellen Gesangbuch stammen von Frauen. Im alten Gesangbuch von 1953 waren es nur drei. Der Grund: Frauen durften in der Regel nichts veröffentlichen. Die erste christliche Lyrikerin, die im heutigen Gesangbuch namentlich zu finden ist, war Elisabeth Cruciger. Sie zählte zu Martin Luthers familiärem Umfeld und war eine gute Freundin von Katharina von Bora.
Ihr Lied „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“ brachte ihr von ihrem Ehemann das gönnerhafte Lob „so, als hatte es ein Mann geschrieben“ – und schließlich eine Veröffentlichung unter seinem Namen. Das legt nahe, dass allerhand weibliche Handschrift bei der reformatorischen Neugestaltung der Liederlandschaft im Spiel war.
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Noch älter sind die textlichen Spuren der Ordensfrauen aus dem Kloster Maria Medingen, die jedoch nicht namentlich zugeordnet werden können.
Die Reihe der Akademie am Vormittag macht sich auf die Spur weiblicher Liedtexterinnen im Gesangbuch und verfolgt ihren Weg durch die Jahrhunderte. Dabei geht es immer auch um die Entstehung der Lieder im biografischen Kontext. Denn offensichtlich dichten Frauen anders als Männer, oft kommen ihre Texte mehr von Herzen, sind zartfühlender und einfühlsamer.
Mehr Infos unter www.efb-friwhv.de