Hohenkirchen Smartphone und Tablet-PC sind aus Kinderzimmern längst nicht mehr wegzudenken. Ein Großteil des sozialen Lebens spielt sich online ab. Netzwerke spielen im Alltag von Kindern und Jugendlichen eine erhebliche Rolle. Und alles, was dort passiert, strahlt auf das „analoge“ Leben aus. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert wird“, sagt Marion Borchardt vom Familien- und Kinderservicebüro des Landkreises Friesland.
Auf Initiative des Jugendhauses Jever finden deswegen unter dem Titel „Medienkompetenz jetzt!“ am 10., 11., und 12. September im Jugendhaus Jever, in der Elisa-Kauffeld-Oberschule, in der Oberschule Hohenkirchen und in der Inselschule Wangerooge Workshops statt. Die Workshops des Vereins „Smiley“ richten sich an Schülerinnen und Schüler der 6. bis 8. Klassen.
Dabei ist Mobbing im Internet nur ein Thema von vielen. Denn den Jugendlichen ist oft nicht bewusst, dass Chats, Bilder oder Videos, die einmal verbreitet sind, nur sehr schwer wieder einzufangen sind. „Sie machen sich kaum Gedanken darum“, sagt Marco Rühle vom Jugendhaus Jever. In den Workshops geht es deswegen um Persönlichkeitsrechte, das Verhalten im Chat oder die Verwendung von Bildern und Daten.
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Schulen kooperieren
Bereits zum zweiten Mal kooperieren Jugendhaus Jever, Elisa-Kauffeld-Oberschule und der Landkreis. Die Oberschule Hohenkirchen, die Friedrich-Schlosser-Schule Jever und die Inselschule Wangerooge sind das erste Mal dabei. „Es ist super, dass dieser Schulverbund zustande gekommen ist“, sagt Heyo Kemper, Schulleiter der Oberschule Hohenkirchen.
Neben den Workshops für Schüler gibt es auch einen Elternabend, der sich an alle Eltern im Landkreis Friesland richtet. Denn auch ihre Medienkompetenz soll gestärkt werden. Oft wüssten Eltern nicht so genau, wo im Netz ihre Kinder unterwegs sind und was sie dort treiben. Außerdem hinterfragen viele Eltern auch ihr eigenes Verhalten am Smartphone zu wenig, sagen die Organisatoren.
Referent der Workshops und des Elternabends ist Sozialpädagoge Ralf Willus von „Smiley“, der bereits 2017 im Jugendhaus und an der Oberschule Jever zu Gast war. „Er bekommt einen tollen Zugang zu Jugendlichen und kann etwas bei ihnen bewegen“, hat Schulsozialarbeiterin Pearl Bellack aus Jever festgestellt. „Es ist ganz wichtig, dass die Jugendlichen merken, dass wir ihnen ihr Smartphone und ihre Apps nicht wegnehmen wollen. Es geht nicht um das ,ob‘, sondern um das ,wie‘“, betont sie.
Smartphone als Chance
Das Smartphone biete auch eine Chance, einen Zugang zu den Jugendlichen zu bekommen – „denn die erklären uns ,Alten‘ auch gern die neuesten Apps“, sagt Dagmar Assing vom Jugendhaus Jever.
Finanziert werden die Workshops zur Medienkompetenz von der Bildungsregion Friesland und vom Kinder-Servicebüro Friesland.