Cloppenburg Die Errichtung einer Wettkampf-Leichtathletikanlage vom Typ B im Galgenmoor soll rund 6,2 Millionen Euro kosten. Diese Kostenprognose der Stadtverwaltung hat die UWG-Fraktionschefin Jutta Klaus am Montag im Ausschuss für Familie, Soziales, Jugend, Sport, Kultur und Markt bekanntgegeben.
Die Zahl ließ nicht nur den Vorsitzenden des TV Cloppenburg, Dr. Heinz Wessmann, staunen. Der Mediziner im Ruhestand, der die Sitzung als Zuschauer verfolgte, geht von nur 1,4 Millionen Euro aus.
Die Differenz zwischen den städtischen Berechnungen und denen des TVC liegt offenbar darin begründet, dass die Verwaltung etliche Nebenkosten in die Kalkulation für die Leichtathletikanlage eingebaut hat. Dazu gehören Kosten für die Umlegung eines Fußballplatzes von BW Galgenmoor (BWG), den Bau eines Regenrückhaltebeckens und eine in diesem Bereich aufwendige Oberflächenentwässerung. Also alles Dinge, die irgendwann so oder so auf die Stadt zukommen.
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In ihrem gemeinsamen Antrag an die Stadt betonen TVC-Vorsitzender Wessmann und BWG-Präsident Roland Kühn, dass die Leichtathletikanlage nicht für die beiden Vereine errichtet werden solle. Vielmehr sei die Stadt aufgefordert, diese wettkampftaugliche Anlage „im Rahmen ihrer Daseinsfürsorge für alle Bürger und für den Sport in Cloppenburg“ zu errichten.
Daraufhin betonte Erster Stadtrat Andreas Krems, dass der Bau einer solchen Anlage eine „freiwillige Leistung“ der Stadt sei – egal, ob sie nun von der Stadt selbst oder von einem Verein errichtet werde.
Doch dafür müsste die Stadt erst einmal einen Verein finden. Wessmanns Vorgänger im Amt des TVC-Vorsitzenden, Bernd Havermann, winkte schon einmal ab. Vom Landessportbund würden maximal 100 000 Euro als Fördersumme kommen, von der Stadt höchstens 30 000 Euro im Rahmen der Sportförderrichtlinien. Und für den riesengroßen Rest werde sich der TVC nicht bis an die Halskrause verschulden.
Dies wurde auch im Lager der CDU so gesehen. CDU-Ausschussmitglied Ludger Koopmeiners beantragte „die zeitnahe Realisierung einer Leichtathletikanlage im Galgenmoor“, um die grundsätzliche Bereitschaft der Politik zu signalisieren. Doch dieser Antrag kam gar nicht mehr zur Abstimmung, weil der zuvor behandelte Antrag von UWG-Fraktionschefin Klaus auf Rückverweisung des Themas in die Fraktionen mit 7:6 eine knappe Mehrheit fand.