Hannover Die Handballer des HSV Hannover gehören seit der Saison 2010/11 durchgängig der Dritten Liga an – nun in der Gruppe Nord-West. Im März 2010 entschied der Club, freiwillig aus der damals zweigeteilten Zweiten Bundesliga abzusteigen, in der der damalige TSV Anderten zur Saison 2006/07 aufgestiegen war.
Seit August 2008 nennt sich die Erstvertretung des TSV mittlerweile HSV Hannover, womit auch der Kampf um die Vorherrschaft in der Landeshauptstadt gegen Hannover-Burgdorf unterstrichen werden sollte. Da aber im März 2010 der Hauptsponsor aufhörte, stieg der HSV freiwillig in die Dritte Liga ab, womit die Vorherrschaft an den 2009 in die Bundesliga aufgestiegenen TSV Hannover-Burgdorf ging. Um den Platz dahinter streitet sich der HSV mit dem TuS Vinnhorst, den HSV-Trainer Robin John neben den Topfavoriten VfL Eintracht Hagen als Anwärter für den Zweitliga-Aufstieg einschätzt.
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John spielte von 2013 bis 2020 für den ehemaligen Zweitligisten Eintracht Hildesheim, ehe der 29-Jährige nach seinem zweiten Kreuzbandriss seine Karriere beenden musste. „Überrascht war ich, prompt das Angebot vom HSV bekommen zu haben, als Trainer einzusteigen“, sagt John, der von 2009 bis 2012 Spieler des HSV gewesen war und die Mannschaft gut kannte, die zuvor elf Jahre lang von Stephan Lux trainiert worden war.
John kann auf eine eingespielte Mannschaft bauen, deren Kern seit knapp zehn Jahren so zusammen spielt. Dennoch fand es John sehr gut, bereits im Juni mit der Vorbereitung beginnen zu können. „So konnte das Team sich allmählich an meine Spielauffassung gewöhnen“, sagt John. So solle die Abwehr mehr ein offensives 6:0-System bevorzugen, auch eine 3:2:1-Formation gut umsetzen können, während im Angriff weniger freies Spiel mit wenig Auftaktaktionen, dafür mit mehr festen Strukturen gespielt werden solle.
Fünf Abgänge wurden durch David Sauß (TuS Vinnhorst), Max Berthold und Tristan Wippermann (beide Eintracht Hildesheim) und Jugendspieler Jesper Langeheine kompensiert. Auch Flavio Pichiri kommt aus der eigenen A-Jugend des vergangenen Jahres.
Der guten Vorbereitung folgte kurz vor Saisonbeginn der Schock, als Hendrik Benckendorf, Kopf der Mannschaft in Angriff und Abwehr, im Training sich einen Kreuzbandriss zuzog. Da sich sein designierter Nachfolger auf der Spielmacherposition, Joel Wolf, einen Bänderiss erlitt, hofft John, wenigstens ihn im Januar, wenn eventuell wieder gespielt werden kann, einsetzen zu können. So musste auf dieser Position bislang in den fünf Punktspielen – 21:35 bei GWD Minden II zum Auftakt, 34:31-Erfolg beim Heimdebüt gegen des ASV Hamm-Westfalen II sowie Niederlagen (22:23 bei den SGSH Dragons, 20:36 zu Hause gegen VfL Eintracht Hagen und 20:27 beim Team HandBall Lippe II) improvisiert werden. „Die Niederlagen gegen die Dragons und gegen Lippe II waren wirklich unnötig“, kritisierte John vor allem die Auswärtsschwäche. „Wir wollten bei Lippe II wohl nicht gewinnen“ flüchtete er sich in Sarkasmus angesichts von vier Bällen, die bei einer 26:25-Führung völlig blank verballert worden waren. John, der noch viel Arbeit erwartet, hofft, dass sich das Lazarett nicht weiter vergrößert, zu dem auch Rechtsaußen Lukas Quedenbaum gehört, bei dem nach einem Bandscheibenvorfall fraglich ist, ob und wann er wieder mitwirken kann.
Wie es mit der Saison weitergehen soll, dafür sieht John keine, allen gerecht werdende Lösung. „Ich vermute, die Hinrunde wird, sollte es im Januar wieder losgehen, zu Ende gespielt. Daran würde sich vielleicht, je nach Zeitraum eine Aufstiegs- und Abstiegsrunde anschließen“, sagt John.