Cloppenburg /Rzeszów Für Lukas Fienhage wurde ein Traum wahr. Der erst 21-Jährige aus Lohne, der im Speedway für den MSC Cloppenburg fährt, sicherte sich mit Platz 2 im Grand Prix von Rzeszów in Polen den Weltmeistertitel auf der Langbahn. Den ersten GP im südfranzösischen Morizès hatte Fienhage gewonnen.
Auch der Motorrad-Rennsport wurde in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie kräftig durcheinandergewirbelt. So wurde die Langbahn-Weltmeisterschaft von ursprünglich fünf auf zwei Grands Prix verkürzt. Nach dem Auftakt in Frankreich musste am Sonntag in Rzeszów, einer Stadt im Südosten Polens, die Entscheidung fallen, wer Weltmeister wird.
Lukas Fienhage, der auf der Langbahn für den AC Vechta und im Speedway für den MSC Cloppenburg fährt, war mit Vater Uwe Fienhage und Mechaniker Burkhard Zoschke nach Rzeszów gereist. Mit der nur 400 Meter langen und aufgrund der Witterungsverhältnisse sehr glatten Bahn kam Fienhage sehr gut zurecht. Aber nach seinen fünf Vorläufen, von denen er drei gewinnen konnte, standen nur 17 Punkte auf seinem Konto. Der Däne Kenneth Kruse Hansen hatte dagegen bis dahin alles gewonnen, das machte 20 Zähler. Als Punktbester war er damit schon für das alles entscheidende Finale qualifiziert. Fienhage musste in eines der beiden Halbfinals, aus denen jeweils die beiden Ersten ebenfalls im Endlauf starten durften.
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In diesem sogenannten Knock-out-Lauf zeigte Lukas Fienhage wieder seine Stärken auf der anspruchsvollen Aschenbahn. Nach einem guten Start wählte er eine kluge Linie über die Außenbahn, wo vor allem in der ersten Kurve ein besserer Griff auf dem Hinterreifen zu finden war. Er siegte hier vor dem Briten Zach Wajknecht, den Niederländern Romano Hummel und Theo Pijper sowie Max Dilger aus Lahr.
Das Finale musste über den GP-Sieg und die Weltmeisterschaft entscheiden. Fienhage startete diesmal schwächer und war in Kurve 1 Letzter, setzte sich dann aber über außen auf Platz zwei hinter dem davonziehenden Kruse Hansen. Der Däne war damit GP-Sieger, aber Lukas Fienhage kassierte für seinen zweiten Platz 22 WM-Punkte. Der Franzose Mathieu Trésarrieu, Fienhages ärgster Konkurrent, war nur Fünfter im Finale geworden. Damit war Lukas Fienhage Weltmeister. „Ein Traum wurde wahr für mich“, jubelte der Lohner bei der Siegerehrung. Da Trésarrieu auf ein Stechen gegen den in der WM punktgleichen Kruse Hansen verzichtete, wurde der Däne zum Vize-Weltmeister erklärt.