Cloppenburg Das hatte für Irritationen gesorgt. Ein Rumäne will seinen Führerschein bei Lidl in Cloppenburg gekauft haben und der Ansicht gewesen sein, er dürfe mit diesem Führerschein Auto fahren. Durfte er aber nicht. Deswegen hat das Cloppenburger Amtsgericht den 26-Jährigen am Donnerstag wegen wiederholten Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung zu einer Geldstrafe von 3130 Euro und einer einjährigen Führerscheinsperre verurteilt.
Der Angeklagte arbeitet als Zerleger in einem fleischverarbeitenden Betrieb. Sein Arbeitsplatz ist von seinem Wohnort aus gesehen rund zehn Kilometer entfernt. Diese Strecke legt der Angeklagte mit seinem Auto zurück. Wegen verschiedener Verkehrsdelikte war dem Angeklagten aber der Führerschein bereits im Jahr 2014 entzogen worden. Trotzdem hatte sich der Angeklagte einen kleinen Polo gekauft. Dass er grundsätzlich einen Führerschein benötigt, um fahren zu dürfen, das wusste der Angeklagte.
Und so kaufte er sich einen und zwar bei Lidl in Cloppenburg, wie er erklärte. Doch Lidl verkauft keine Führerschein. Die Irritationen lösten sich auf. Der Angeklagte hatte den Führerschein nicht bei/von Lidl gekauft, sondern in den Räumlichkeiten des Verbrauchermarkts. Beim Einkaufen hatte er dort einen jungen Mann getroffen, der Führerscheine verkauft. Der Angeklagte hatte sich einen für 300 Euro gekauft.
Der 26-Jährige will tatsächlich der Ansicht gewesen sein, dass der „Lidl-Führerschein“ echt ist. Ob er denn Fahrstunden genommen und eine Prüfung gemacht habe, wollte die Vorsitzende Richterin von dem Angeklagten wissen. Das alles hatte er nicht gemacht. Die Richterin wurde ungehalten. Der Angeklagte könne nicht davon ausgegangen sein, dass der Führerschein echt gewesen sei. Das hielt die Vorsitzende dem Angeklagten vor, worauf dieser doch Zweifel an der Echtheit des gekauften Führerscheins zugab.