Elisabethfehn Wer hätte das gedacht – im Moor- und Fehnmuseum in Elisabethfehn kann man jetzt auch studieren – aber nicht ohne eine richtige Universität in der Hinterhand. Das Museum am Kanal ist lediglich für die Studenten des Studiengangs „Museum und Ausstellung“ der Uni Oldenburg eine von acht Einrichtungen, die für die Praxistage genutzt werden. An neun Tagen sind jetzt vier Studentinnen der Universität im Museum zu Gast, um sich praktische Kompetenzen im Museumsmanagement anzueignen.
Zwischen alten Türklinken und Spinnrädern aus längst vergangenen Tagen sitzen Laura Kuhn und Marion Elisabeth Seiler. „Wir schauen uns ein altes Konvolut an, dass das Museum von einer Dame geschenkt bekommen hat und katalogisieren die einzelnen Stücke für das Museum“, sagt Studentin Marion. Zusammen mit ihrer Kommilitonin Laura gehört sie zum Projekt „Inventarisieren“ und versieht die nostalgischen Gegenstände mit blauen Laufzetteln. „Vorher habe ich mich noch nicht so sehr mit dem doch recht komplexen Thema des Inventarisierens beschäftigt und finde es jetzt doch sehr spannend“, fügt Marion hinzu, die aus der Nähe von Frankfurt nach Oldenburg kam.
Ziel des Masterstudiengangs ist, Studenten zu befähigen, nach dem Abschluss wissenschaftlich im Umfeld eines Museums und speziell in den darin enthaltenden Ausstellungen zu arbeiten. Einen speziellen Bachelorstudiengang muss man vorher nicht absolviert haben. „Die Studenten, die zu uns kommen, sind bunt gemischt. Die meisten haben ein geistes- oder kulturwissenschaftliches Fach studiert. Ich selbst habe vor Museums-Masterstudiengang Biologie studiert, was aber wiederum zum Moor passt“, sagt Franziska Scholl, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums die Studenten betreut.
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Während sich Marion und Laura um die Inventarisierung kümmern, wühlen sich Eileen Carstens und Angela Oettingshausen durch alte Patentanmeldungen. „Wir beschäftigen uns hier mit den Teilen eines Torfbaggers der alten Firma Oltmann Strenge aus Elisabethfehn. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden für die Torfbagger und Abbaumaschinen zahlreiche neue Patente angemeldet – auch im Ausland“, sagt die interessierte Angela. Dabei erforschen die beiden Jung-Wissenschaftlerinnen aber auch die Geschichte des Patents an sich.
Für Museumsleiterin Antje Hoffmann ist die Teilnahme an dem Projekt gewinnbringend. „Die jungen Studenten engagieren sich sehr für die Forschung. Für uns als kleines Museum ist die Kooperation mit der Universität aber auch ein toller Erfolg und zeigt, dass die Geschichte des Moores und der Fehnkultur auch für junge Menschen interessant ist und bleibt.“