Bockhorn Mehr als 150 Bürger waren zu der vom „Gemeinnützigen“ veranstalteten Podiumsdiskussion in der Pausenhalle der Oberschule Bockhorn gekommen. Sie hatten so die Möglichkeit, sich vor der Wahl am 26. Mai ein Bild von den drei Kandidaten zu machen. 90 Minuten diskutierten die drei Bürgermeisterkandidaten verschiedene Themen.
Wenn er zum Bürgermeister gewählt werde, werde er alle politischen Ämter niederlegen, sagte Thorsten Krettek. Der Polizist hatte als erster seinen Hut als Kandidat in den Ring geworfen. Bereits vor acht Jahren hatte der 51-Jährige aus Grabstede um das Amt des Verwaltungschefs der Gemeinde beworben. Damals unterlag er seinem einzigen Mitbewerber Andreas Meinen. Dieser stellt sich diesmal nicht mehr zur Wahl.
Vor allem die maroden Straßen und die Finanzierung der dringend notwendigen Sanierung sorgten für viel Gesprächsstoff.
Auch mit ihr werde es keine Straßenausbaubeiträge in Bockhorn geben, sagte Katja Lorenz. Jedoch könne man nie mit Gewissheit sagen, dass die Sanierung aller Straßen dauerhaft ohne Steuererhöhungen möglich ist. Die 48-Jährige ist als Erste Gemeinderätin eine Verwaltungsexpertin und wird bei ihrer Kandidatur von der Bockhorner SPD, der UWG und den Grünen unterstützt. Auch zum Thema Haushalt gab die Kämmerin detailliert Auskunft du legte dar, warum es die finanz- und steuerschwache Gemeinde schafft, den Haushalt knapp auszugleichen.
Frischen Wind in das Rathaus bringen will der ebenfalls parteilose Maik Radig, der bei der Gemeinde Bockhorn angestellt ist.
Dass er weder aus der Politik noch aus der Verwaltung komme, sei für ihn kein Nachteil, sagte der 55-Jährige. Im Gegenteil, er könne mit „Bauchgefühl und gesundem Menschenverstand“ an die Probleme der Gemeinde herangehen. Maik Radig übte scharfe Kritik am Stil der Verwaltungsführung in den vergangenen siebeneinhalb Jahren und erntete dafür Szenenapplaus.
Den Bürgern brannten vor allem die Themen Verkehr, Zustand der Fußwege, Öffentlicher Personennahverkehr und Gewerbegebiete unter den Nägeln.
Die Bürgermeisterwahl in Bockhorn findet parallel zur Europawahl am Sonntag, 26. Mai, statt. Dann wird auch ein neuer Landrat gewählt.
Dienstantritt des neuen Bürgermeisters ist der 1. November. Erhält keiner der Bewerber am 26. Mai die absolute Mehrheit, sprich über 50 Prozent, gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen. Sie findet am Sonntag, 16. Juni, statt.